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Bis zu 2,5 Millionen Euro

Leibniz-Preise an elf Wissenschaftler

06.12.2007
Elf Wissenschaftler sind von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit den begehrten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preisen 2008 ausgezeichnet worden.

Wie die DFG am Donnerstag in Bonn mitteilte, erhalten neun Preisträger jeweils eine Fördersumme von 2,5 Millionen Euro. Zwei Biologinnen teilen sich das Preisgeld. Unter den Gewinnern sind vier Forscher aus Nordrhein-Westfalen. Mehrere Preise gingen dabei an Wissenschaftler von Max-Planck-Instituten, einer an einen Forscher des Fraunhofer Instituts. Die Ausgezeichneten können das Geld in den kommenden sieben Jahren für Projekte verwenden.

  • Der Aachener Physiker Martin Beneke (41) entwickelte präzise Messungen in der Elementarteilchenphysik. Diese helfen, neue Erkenntnisse zur Entstehung des frühen Universums zu gewinnen.

  • Martin Carrier (52), Philosophie-Professor an der Universität Bielefeld, verknüpfte Philosophie und Naturwissenschaft, wodurch wichtige Studien zu Raum-Zeit-Theorien in der Geometrie entstanden.

  • Mit Gesellschafts-, Wettbewerbs- und Zivilrecht beschäftigte sich der Wirtschaftsrechtler Holger Fleischer (42) von der Universität Bonn. Er gilt als Modernisierer der jüngeren deutschen Zivilrechtswissenschaft.

  • Wolfgang Lück (50), Mathematiker an der Universität Münster, erzielte in der algebraischen Topologie Erfolge. Er trug dazu bei, offene mathematische Vermutungen hierarchisch ordnen zu können.

  • Die Informatikerin Susanne Albers (42) von der Universität Freiburg entwickelte effiziente Algorithmen, die in Laptops und Handys eingesetzt werden können.

  • Holger Boche (40), Informationstechniker vom Fraunhofer Institut für Nachrichtentechnik in Berlin, erforschte Mobilfunksysteme. Dank seiner Arbeiten können Mobilfunkfrequenzen mit möglichst wenig fest installierten Sendern und Empfängern flächendeckend genutzt werden.

  • Gemeinsam für ihre Arbeiten im Bereich der Biologie wurden Elena Conti (40) vom Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried und Elisa Izaurralde (48) vom Tübinger Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie ausgezeichnet. Sie erforschten die Umsetzung genetischer Informationen in Proteine innerhalb menschlicher Zellen.

  • Höhere Auflösungen bei Laser-Mikroskopen entwickelte der Göttinger Biophysiker Stefan W. Hell (44) vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie. Damit konnten molekulare Vorgänge im Nervensystem nachgewiesen werden.

  • Der Nanowissenschaftler Klaus Kern (47) erforschte am Stuttgarter Max-Planck-Institut für Festkörperforschung Oberflächenstrukturen auf atomarer Ebene. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse hatte er unter anderem 2002 den bis dahin kleinsten Festkörper-Magneten entwickelt.

  • An der Universität Augsburg entwickelte der Physiker Jochen Mannhart (47) ein hoch auflösendes Rastersondenmikroskop, womit die Rolle von Elektronen in Festkörpern erforscht werden konnte.

Die Leibniz-Preise werden jährlich vergeben. Sie sind die höchstdotierten deutschen Förderpreise. Seit 1985 wurden insgesamt 282 Forscher ausgezeichnet, darunter 93 Naturwissenschaftler, 72 Biologen, 56 Geisteswissenschaftler und 38 Ingenieurwissenschaftler. Offiziell verliehen werden die Auszeichnungen am 11. Februar nächsten Jahres in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. (dpa/tc)