IBM und Toshiba kapitulieren vor Wettbewerb

LCD-Joint-Venture vor dem Ende

25.05.2001
NEW YORK (IDG) - Das seit zwölf Jahren bestehende Joint Venture zwischen IBM und Toshiba für die Herstellung von Liquid-Crystal-Displays (LCDs) steht möglicherweise vor dem Ende. Das berichtet die japanische Zeitung "Nihon Keizai Shimbun".

Beide Parteien wollten Gerüchte um ein Ende der Zusammenarbeit bislang nicht offiziell kommentieren. Ein Toshiba-Sprecher ließ lediglich verlauten, es sei aufgrund der veränderten Marktbedingungen besser, das Joint Venture zu beenden. Allerdings fänden augenblicklich nur Gespräche darüber statt. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Das japanisch-amerikanische Joint Venture Display Technologies Inc., an dem beide Seiten jeweils zu 50 Prozent beteiligt waren, unterhielt Produktionsanlagen in Himeji und Yasu. Beide Werke fertigten 120 000 LCDs pro Monat. Der immer härter werdende Wettbewerb von Seiten koreanischer und taiwanischer Hersteller sowie die sinkende Nachfrage habe in den letzten Monaten alle Firmen aus dem LCD-Geschäft verstärkt unter Druck gesetzt.

IBM würde mit dem Werk in Yasu seine einzige LCD-Fertigungsanlage verlieren. Die Armonker werden die benötigten Flüssigkristallanzeigen zukünftig von anderen Herstellern beziehen. Toshiba plant inoffiziellen Berichten zufolge, das Werk in Himeji umzurüsten, um dort LCDs für Handys und Handhelds zu produzieren. Außerdem haben die Japaner vor kurzem eine Vereinbarung mit Matsushita über die Fertigung von Flach-Displays in Singapur getroffen.

Andere Partnerschaften von Toshiba und IBM sind von dem wahrscheinlichen Ende des LCD-Joint-Ventures nicht betroffen. So arbeiten beide Unternehmen beispielsweise weiter daran, zusammen mit Sony innerhalb der nächsten fünf Jahre einen Hochleistungsprozessor für den Consumer-Markt zu entwickeln.