Fibre Channel als gemeinsame Basis für Speichernetze

Langsam einigen sich die Hersteller auf praktische SAN-Lösungen

17.11.2000
MÜNCHEN (CW) - Nach vielen vergeblichen Anläufen scheinen sich die Hersteller von Speicherhard- und -software doch auf Standards zu einigen, die für den Aufbau von Speichernetzen notwendig sind.

Das jahrelange Gezeter um verbindliche Standards für Storage Area Networks (SANs) und das Ringen der verschiedenen Konsortien scheint endlich der Einsicht zu weichen, dass der Markt praktische Lösungen benötigt. Auf der "Storage Networking Worldconference" in Orlando, Florida, haben jetzt die drei Hardwareproduzenten IBM, EMC und Compaq versprochen, große Teile ihre Geräte untereinander kompatibel zu machen. Eingeschlossen in die Vereinbarung sind angeblich Server-Plattformen und Betriebssysteme.

In Colorado Springs verabredeten zudem Compaq und das wichtigste Standardisierungsgremium "Storage Networking Industry Association" (Snia), dass ein unabhängiges Testzentrum eingerichtet wird. Dort sollen Entwickler ihre Produkte auf die Interoperabilität mit dem Wettbewerb überprüfen können.

Als Standardprotokoll für SANs scheint sich Fibre Channel (FC) durchzusetzen und SCSI abzulösen. Die IBM-Tochter Tivoli Systems beispielsweise hat ihre SAN-Management-Software auf die FC-Spezifikationen des American National Standards Institute (Ansi) abgestimmt. Nortel Networks, Hersteller von Switches, hat die Interoperabilitätstest mit Brocade und Q-Logic abgeschlossen. Damit können über den optischen Switch "Optera Metro 5200 DWDM" von Nortel SAN-zu-SAN-Verbindungen auch über große Distanzen hinweg aufgebaut werden. In Orlando wollen Brocade, Hitachi, Storage Networks, Sun und ONI Systems ein lauffähiges FC-Speichernetz aus ihren Produkten zeigen.