Orisabase verschmilzt Programmierparadigmen

Künstliche Intelligenz mit Objekten im Bund

16.08.1996

In den Vererbungshierarchien objektorientierter Systeme fehlt es laut Hersteller beispielsweise an Aggregations- und Komposi- tionskomponenten, so daß die in Klassenbibliotheken verfügbaren wiederverwendbaren Bausteine eine nur begrenzte Komplexität zulassen oder daß Entwickler das Zusammenwirken mehrerer Klassen selbst programmieren müssen. Orisabase soll hier Abhilfe schaffen.

Das "Szenario-Konzept" ermöglicht es, Objekte zusammenzufassen, die eine gemeinsame Aufgabe lösen. Dabei sind Szenarien wiederverwendbare Baugruppen. Die beschreibenden Objektdaten zu verwalten ist Aufgabe des "Deskriptor-Konzepts". Beide sorgen dafür, daß Objekte andere Objekte enthalten können und dadurch zu "Szenarien" werden. Beim Erzeugen eines Objekts läßt dieses sich nicht nur demVaterobjekt zuordnen, sondern auch einem Szenario. Dabei werden die Objekte relativ zum Szenario benannt, so daß dieses jeweils über einen eigenen Namensraum (Namespace) verfügt. Der Name beschreibt üblicherweise die Rolle des Objekts im Szenario. Die Rollen erlauben einen Projektaustausch sowie die Verlagerung von Objekten ohne Code-Änderungen.

Integriert ist auch das "Kommunikations-Konzept", das Objekte aus anderen Anwendungen so verpackt, daß sie sich wie Orisabase-Objekte verhalten. Das "Wissensobjekt-Konzept" hingegen dient dazu, Anwendungswissen in Objekten zu hinterlegen.

Das "Erklärungs-Konzept" schließlich soll zu einer selbsterklärenden Software hinführen. Es bezeichnet ein System für die Verwaltung und Behandlung von Erklärungsdaten wie der Spezifikation, dem Projektfortschritt, der Dokumentation sowie von Hilfen und Anzeigen. Zum Produktumfang gehören zudem die Programmiersprache Prolog und CASE-Module, zum Beispiel für ein Prototyping.

Orisabase verfügt über Schnittstellen zur IBM-Datenbank DB2 auf OS/2 und zur Datenzugriffstechnik Open Database Connectivity (ODBC) von Microsoft. Außer auf OS/2 soll das Produkt künftig auch unter Windows 95, Windows NT sowie Unix laufen.