Börsenspot: Hewlett-Packard

Kopflos aus der Krise

15.02.2005
Von Stephan Hornung

Nach dem Rücktritt von Chefin Carleton Fiorina fehlt Hewlett-Packard (HP) zunächst der Kopf - und das mitten in der Krise. So erwarten die Marktforscher von Gartner, dass sich bis Ende 2007 drei der zehn größten Anbieter aufgrund des Margendrucks aus dem PC-Segment zurückziehen werden. Das Branchenwachstum wird mittelfristig auf nur zwei Prozent pro Jahr taxiert und soll nahezu ausschließlich aus der steigenden Nachfrage in den Entwicklungsländern resultieren. Speziell für HP sehen Investmentbanken das Risiko eines steigenden Margendrucks durch den Wettbewerb mit Konkurrenten à la Dell. HP reagierte bereits und erhofft sich durch die Zusammenlegung seiner Drucker- mit der PC-Sparte eine gestärkte Marktposition. Zudem dürfte das Unternehmen seine aggressive Preispolitik aufgeben, um die Profitabilität zu steigern.

Mit einem Eigenkapital von 37,6 Milliarden Dollar, allerdings inklusive 15,8 Milliarden Dollar Goodwill-Anteil, und einer Eigenkapitalquote von fast 50 Prozent verfügt der Konzern über eine ausreichend starke Finanzkraft für die anstehenden Herausforderungen. Zur Steigerung des Firmenwertes wurde zuletzt von diversen Aktionärsgruppen immer wieder eine Zerschlagung gefordert. Mit dem Argument, eine breitere Produktpalette biete besseren Schutz gegen zyklische Schwankungen, wies HP derartige Forderungen jedoch erfolgreich zurück - bislang. (ajf)