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Asbest im Rechenzentrum

Kooperation von Saarland und Debis beendet

16.12.1998
Von Michael Hufelschulte
Asbest im Rechenzentrum

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das vom Saarland und dem Debis Systemhaus, Leinfelden, angestrebte Gemeinschaftsunternehmen Debis Systemhaus Saar wird beendet, bevor es überhaupt richtig angefangen hat. Nachdem der Start aufgrund von "unvorhersehbaren technischen wie datenschutzrechtlichen Problemen" bereits auf Dezember 1998 verschoben worden war, wird die Kooperation nun offiziell zum Ende des Jahres eingestellt. Den Todesstoß gab die Entdeckung asbesthaltiger Bauteile im Rechenzentrum in Völklingen, deren Beseitigung den Start des Projekts nochmals um wenigstens vier Monate verzögert hätte. Dies sei dem Saarland nicht zuzumuten, erklärte Debis-Chef Karl Heinz Achinger. Das Saarland arbeitet an der Übernahme des bayerischen Verfahrens für die Steuerverwaltung. Dieses Projekt hat nach Angaben der saarländischen Finanzministerin Christine Krajewski höchste Priorität und darf nicht behindert werden. Eine Teilprivatisierung der Landes-DV soll damit aber nicht endgültig vom Tisch sein. Laut Ministerin liegt das Thema "auf Wiedervorlage für das Jahr 2000". Krajewski nannte es gleichzeitig "eine bittere Erfahrung, daß die öffentliche Verwaltung sich heute von Regelungen und Vorschriften leiten lassen muß, die mit der raschen Entwicklung der technischen Möglichkeiten nicht Schritt gehalten haben".