Ergebnisse der CIO-Studie 2007

Konvergenz ist Chefsache

04.12.2007
Von Lars Reppesgaard

Wöbking ist bislang zufrieden mit dem, was er eingekauft hat, doch damit unterscheidet er sich von vielen Befragten. Das Leistungsvermögen der erworbenen Technologien überzeugt zwar vier Fünftel der Kunden. Noch immer sind aber mehr als ein Drittel des CIOs mit der Stabilität und der Zuverlässigkeit der eingekauften Lösungen nicht zufrieden. 26 Prozent sehen die mangelnde Stabilität sogar als Hindernis für den Ausbau der Konvergenzinfrastruktur. Und satte 38 Prozent ärgern sich über Mängel beim Support.

Jeder Vierte investiert in Exoten

Bislang dominieren etablierte Platzhirsche den Markt. Auf Siemens entfallen 22,5 Prozent der Aufträge, auf Cisco 19 Prozent. Alcatel Lucent mit zwölf und IBM mit elf Prozent folgen. Auch Avaya mit sechs Prozent und Nortel mit 4,5 Prozent können sich über Stücke des Kuchens freuen. Anbieter aus dem Carrier-Segment wie QSC oder BT spielen noch keine Rolle, könnten sich aber bei guten Angeboten Hoffnung machen, dass sich das ändert. Denn immerhin kommen bei 22 Prozent der Projekte nicht die genannten Platzhirsche zum Einsatz. Und Investitionsentscheidungen hängen bei Konvergenzprojekten nach Angaben der befragten CIOs nicht vom Bekanntheitsgrad der Anbieter ab.

Immerhin ein Sechstel aller Konvergenzprojekte wird inzwischen übrigens von externen Dienstleistern verantwortet. Und 36 Prozent der CIOs halten das Outsourcing für eine brauchbare Methode, um die hohen Investitionskosten bei Konvergenzprojekten auch bei unklarem Return-on-Investment im vertretbaren Rahmen zu halten.

Bei der Dresdner Bank spielt dabei nicht nur die naturgemäß enge Zusammenarbeit mit Allianz Shared Infrastructure Services (ASIC), die weltweite IT Tochter der Allianz, eine wichtige Rolle. Auch Fujitsu Services, das nach der Übernahme von 500 Mitarbeitern für die Betreuung der Desktop-Services und für die Kommunikationsinfrastruktur verantwortlich ist, hilft den Frankfurtern. "Die Weiterentwicklung unserer Infrastruktur bei VoIP und anderen Themen haben wir bei dem Deal festgeschrieben", sagt Friedrich Wöbking. "Während wir das Know-how in Sachen Applikationsentwicklung für das Front-End im Haus behalten wollen, brauchen wir nicht unbedingt vertieftes Wissen um die IP-Kommunikation auf der Drahtund Protokollebene."

Ausgaben steigen auf 36 Prozent

Die Methode Arbeitsteilung könnte Schule machen. Denn nicht nur die Kosten und mitunter auch die Angst vor Sicherheitsproblemen bremsen den Aufbau der Einheitsnetze. 38 Prozent nennen als Hindernis für Konvergenzprojekte, dass eigenes Know-how im Hause fehlt. Doch erst ein Viertel der CIOs setzt beim Einkauf von externen Leistungen darauf, gezielt Fachwissen im Konvergenzbereich zuzukaufen, über das die eigene Organisation nicht selbst verfügt. Insbesondere beim Aufbau neuer Dienste wie IP-basierter Videokonferenzsysteme ist externe Hilfe willkommen.