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Kontron rutscht 2012 operativ tief in die Verlustzone

11.02.2013
Firmenwertabschreibungen und anhaltender Margendruck haben den Minicomputer-Hersteller Kontron im vergangenen Jahr tief in die Verlustzone gezogen.

Vor Zinsen und Steuern liege der Verlust voraussichtlich bei rund 32 Millionen Euro, teilte die im TecDax notierte Gesellschaft am Freitagabend in Eching mit. Damit blieb der operative Gewinn deutlich hinter den Erwartungen am Markt zurück. An der Frankfurter Börse fiel die Aktie im frühen Handel am Montag um fünf Prozent auf 4,09 Euro. Gleichzeitig lag der TecDax nur moderat im Minus.

Ein bedeutender Teil der Verluste resultiert aus Abschreibungen auf Firmenwerte in Höhe von rund 19 Millionen Euro. Zusätzlich wurde das Ergebnis im vierten Quartal durch einmalige Effekte und anhaltenden Margendruck beeinflusst. Kontron wollte diese Einmaleffekte auf Anfrage nicht weiter kommentieren. Es liegt aber nahe, dass es sich dabei um Umbauprojekte handelt. Im dritten Quartal schlug der Konzernumbau mit 12,3 Millionen Euro zu Buche.

Der Umsatz ging von 589,6 Millionen Euro im Vorjahr auf 547 Millionen Euro zurück. Damit erreichte das Unternehmen den zuletzt gesenkten Zielkorridor. Die vollständige Bilanz 2012 soll am 21. März veröffentlicht werden.

Im Oktober hatte Kontron sich angesichts der schwachen Marktlage ein Umbauprogramm verordnet. Nach dem Verkauf der malaysischen Produktionsstätte für Standardbauteile sowie der Flugzeugbauteil-Fertigung AP Parpro in Mexiko plant Kontron, jeweils einen Standort in Nordamerika und Europa aufzulösen. Ferner soll eine Beteiligung in Tschechien veräußert werden. Die Umstrukturierung soll bis Mitte dieses Jahres abgeschlossen sein.

Künftig will sich das Unternehmen entsprechend der Geschäftsfelder Industry, Communication, Military/Aero/Rail und Multimarket organisieren. Ziel sei es, Technologien für möglichst vielfältige Anwendungsbereiche zu nutzen. (dpa/tc)