Konsequenz aus Umsatz- und Gewinneinbussen Krone beginnt mit dem Lean Management in der Chefetage

13.05.1994

BERLIN (gh) - Anhaltende Umsatzeinbussen sowie ein in einigen Unternehmensbereichen erneut negatives Geschaeftsergebnis 1993 lassen bei der Krone AG die Koepfe rollen. Nachdem rund 350 Mitarbeiter von der Entlassung bedroht sein sollen, hat der Berliner Netzwerk- und Systemintegrator sowie Hersteller von TK- und Informationstechnik eine Verkleinerung des Vorstandes beschlossen.

Dem Grossreinemachen in der Krone-Chefetage fielen die Vorstandsmitglieder Hans-Karl Mucha (Forschung und Entwicklung) sowie Juergen Berger, verantwortlich fuer den Unternehmensbereich Netztechnik, zum Opfer. Damit haben nach dem Anfang April zurueckgetretenen Finanzvorstand Heinrich Hedergott binnen eines Monats drei Vorstandsmitglieder des Berliner Unternehmens mehr oder weniger freiwillig das Handtuch geworfen. Kuenftig soll, wie Krone-AG-Sprecher Thomas Mickeleit gegenueber der COMPUTERWOCHE bestaetigte, ein auf drei Personen gestrafftes Fuehrungsgremium an Firmenchef Klaus Krone berichten.

Die Verkleinerung des Vorstandes war, so Mickeleit, angemessen, um angesichts der bevorstehenden Entlassungswelle "mit gutem Beispiel voranzugehen". Ganz auf der Strasse stehen die geschassten Vorstandsmitglieder indes nicht. Mucha bleibt weiterhin Geschaeftsfuehrer der Krone-Tochter UEC Umwelttechnik Engineering Consult GmbH; Berger soll in seiner frueheren Funktion als Generalbevollmaechtigter weiterhin fuer das Geschaeft mit Netzwerkdiensten verantwortlich sein.

Die Krone AG verzeichnete im Geschaeftsjahr 1993 nach Angaben des Wirtschafts-Informationsdienstes "vwd" erneut einen rund zwoelfprozentigen Umsatzrueckgang auf knapp 770 Millionen Mark; einzelne Geschaeftsbereiche wie der in Ludwigsburg ansaessige Leuchtwerbe- und Informationssysteme-Hersteller Krone-REW-GmbH verbuchten sogar Verluste in zweistelliger Millionenhoehe.

Schon 1992 hatten die Berliner aufgrund der anhaltend schlechten Branchenkonjunktur und Verlusten bei ihrer Ludwigsburger Tochter deutliche Umsatz- und Gewinneinbussen hinnehmen muessen.

Ein Grossteil der nun rund 350 zur Diskussion stehenden Arbeitsplaetze soll daher auch im Musterlaendle abgebaut werden; im Gespraech ist ferner das Berliner Stammwerk der Krone AG. Ein positives Ergebnis konnte allerdings, wie der Krone-Sprecher betonte, erneut der Geschaeftsbereich Telekommunikation und Netzdienste erzielen - wenn auch bei geringerem Umsatz, bedingt durch "die vollen Lager der Telekom".