Anwender legen weniger Wert auf Markenimage

Konkurrenzkampf im PC-Vertrieb durch Superstores voll entbrannt

14.02.1992

LONDON (pi) - In Europa war für die PC-Industrie die Welt bislang mehr oder weniger in Ordnung. Man konnte sich hier rund zehn Prozent höhere Preise leisten als in den USA. Die großen Drei, IBM, Apple und Compaq, realisierten in Europa bedeutende Anteile ihres Weltumsatzes - und das bei satten Margen.

Damit ist es nun vorbei, schreibt "Business Week". Waren die Kunden in Europa 1990 noch auf Marke, Service und Support fixiert, so steht auch bei ihnen inzwischen der Preis an erster Stelle. Jüngstes Beispiel ist die Eröffnung eines PC World Superstores nach amerikanischem Vorbild im Süden Londons.

Hier können die Kunden neben No-name-Produkten auch alle führenden Marken bis zu 30 Prozent günstiger einkaufen als im Computer-Fachgeschäft eine Verlockung, der auch gewerbliche Kunden und Großunternehmen nicht länger widerstehen.

Gleichzeitig schienen in Großbritannien die Versandgeschäfte wie Pilze ans dein Boden: Allein in den letzten 18 Monaten waren es 100 Neueröffnungen.

Der europäische Kontinent bleibt von der neuen Welle nicht verschont. Tandy will in Kopenhagen auf 2000 Quadratmetern einen Abholmarkt eröffnen, Computerland, Comp-USA und IWP/Businessland erkunden die Lage in München, Paris und Amsterdam.

Doch nicht nur auf der Vertriebsseite ist der Konkurrenzkampf voll entbrannt, die Hersteller stehen in nichts nach.