Diebold analysiert Marktsituation 1984:

Konjunktur belebt DV-lndustrie

15.03.1985

FRANKFURT (CW) - Positiv wirkte sich im vergangenen Jahr die zunehmende Investitionsbereitschaft der deutschen Wirtschaft auf die informationstechnische Industrie aus. Zu diesem Urteil kommt die Frankfurter Diebold Deutschland GmbH (Management Report) in ihrem Lagebericht der DV-lndustrie für 1984.

Impulse gingen insbesondere von den mittelständischen Betrieben aus. Die Computertechnik hielt nicht nur im Verwaltungsbereich, sondern vor allem in der Fertigung Einzug. Die Betonung lag hier auf dem CAD/ CAM-Sektor. Denn, so Diebold, nur der Einsatz moderner Hilfsmittel sichert die Position gegenüber der größeren Konkurrenz. Wegen der hohen Preise zielte die Nachfrage auf die preislich günstigeren CAD-Systeme ab.

Stabilität war im Markt jener Rechner zu verzeichnen, wie sie von Nixdorf und Kienzle repräsentiert werden. Attraktiv machen diese Bürocomputer offensichtlich komplette Problemlösungen, die Preisvorteile

anderer Hersteller bei der Hardware aufwiegen.

Nicht ganz zufrieden zeigten sich kommerzielle Anwender des Mikrocomputer-Bereiches. Hier habe, urteilt Diebold, möglicherweise IBM eine Verunsicherung durch die Ankündigung verschiedener Modelle ausgelöst. Ausnahme: Der Macintosh von Apple konnte sich gut behaupten.

Als Engpaß auf dem Mikrocomputermarkt habe sich oftmals auch der rasante Ausbau des Händlernetzes erwiesen. So klaffte zwischen Absatzwünschen und der Bereitstellung des entsprechenden fachlichen Know-hows oftmals eine zeitliche Lücke.

Im Großrechnermarkt scheint es nach Ansicht Diebolds für die Anbieter kompatibler Rechner etwas zu bröckeln, wenngleich sie bei Aufträgen für Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen nicht schlecht abschnitten. Gerade aber im Softwarebereich wurden diverse Umstellungen von Nicht-IBM-Umgebungen auf Big Blue gemeldet.

Renner bei den IBM-Rechnern waren im unteren Bereich die Systeme /36 und 4361. Bei anderen Modellen dieser Familie ist der Absatz mitunter zäh gewesen.

Auf ein gutes Geschäftsjahr können den Marktuntersuchungen zufolge die Minicomputerhersteller zurückblicken. Sie nutzten die Entwicklung in der Fertigungsautomation. Schleppend gestaltet sich hingegen das Geschäft mit intelligenten Fernsprechnebenstellenanlagen, und auch die Anbieter von Btx-Hardware haben am vielgepriesenen Aufschwung noch nicht so recht partizipiert.