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Klinkhammer: Tarifabschluss gefährdet Arbeitsplätze

07.06.2006
Der Tarifabschluss der Deutschen Telekom wird nach Einschätzung von Personalvorstand Heinz Klinkhammer den Druck auf die Arbeitsplätze und den Rationalisierungszwang in der Festnetzsparte weiter erhöhen.

"Die Erhöhung um drei Prozent geht in die falsche Richtung, weil wir uns noch weiter von den marktdurchschnittlichen Kosten entfernen. Das kann ein Unternehmen im Wettbewerb langfristig nicht durchstehen", sagte Klinkhammer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die Telekom hatte sich am Dienstag mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di auf einen Tarifabschluss geeinigt.

Nun müssten andere Schritte geprüft werden, um die Kosten zu senken, sagte Klinkhammer. "Die Tarifpolitik der Gewerkschaft wird die Phantasie des Unternehmens beflügeln, wie sich Wege aus der Kostenfalle finden lassen", sagte der Personalvorstand. Bereits jetzt lägen die Einkommen im Service- und Montagebereich um mindestens zehn bis 20 Prozent über dem Marktniveau. Bei den Mitarbeitern der Call-Center sei es noch mehr.

Nach Unternehmensangaben arbeiten 45.000 bis 50.000 Beschäftigte in diesen besonders lohnsensiblen Sparten. Klinkhammer deutete an, dass ein Teil dieser Mitarbeiter in Untergesellschaften mit abweichenden Tarifverträgen und Arbeitszeitregelungen versetzt werden könnte. "Die Mitarbeiter können sich ihres Beschäftigungsverhältnisses mit der Deutschen Telekom AG bis 2008, wenn der Beschäftigungspakt ausläuft, sicher sein. Das gilt aber nicht für den Arbeitsplatz", sagte Klinkhammer. (dpa/tc)