Klaus Kilberth, Guido Gryczan, Heinz Zuellighoven Objektorientierte Anwendungsentwicklung - Konzepte, Strategien, Erfahrungen

13.05.1994

Vieweg Verlag, Wiesbaden 1993,

220 Seiten, 78 Mark

Zum Thema objektorientierte Programmierung gibt es Titel wie Sand am Meer. Das Buch von Klaus Kilberth, Guido Gryczan und Heinz Zuelighoven hebt sich davon ab, weil es konsequent anwendungsorientiert geschrieben ist und den Gedanken der Objektorientierung auf die betriebswirtschaftliche Organisationstheorie uebertraegt.

Es ist erklaertermassen nicht das Ziel der Autoren, durchgehend Neues vorzulegen. Statt dessen haben sie Wissen aus verschiedenen Anwendungsbereichen zusammengetragen und systematisch aufgearbeitet. Im Kern basiert das Buch auf einer Studie im Auftrag der Arag AG, Duesseldorf, die ihren Mitarbeitern eine Entscheidungshilfe fuer die methodische Ausrichtung der informationstechnischen Infrastruktur bieten wollte.

Das erste der neun Kapitel eroertert die wesentlichen Elemente und Begriffe des objektorientierten Ansatzes. Der Text ist so verstaendlich geschrieben, dass auch Laien begreifen koennen, was sich hinter dem Kuerzel OOP verbirgt. Kapitel zwei erlaeutert den Weg von der Analyse eines Anwendungsbereichs ueber den ersten Systementwurf bis hin zu technischen Klassenbeschreibungen. Die folgenden Kapitel behandeln die Interpretation des "Vertragsmodells" der objektorientierten Methode, die relevanten Programmiersprachen zur Anwendungsentwicklung, die Programmierumgebungen sowie einige Konzepte zur Datenhaltung. Der Entwicklungsprozess selbst kommt im fuenften Kapitel zur Sprache, in dem es um Qualitaetskriterien objektorientierter Programme geht.

Da die objektorientierte Entwicklung sich an den Organisationsstrukturen der jeweiligen Unternehmung orientiert, liegt der Schluss nahe, an eine objektorientierte Unternehmensorganisation zu denken. Die Verfasser verbinden das organisatorische Prinzip, Aktivitaeten zielorientiert zu Einheiten zu buendeln, mit dem OOP-Gedanken der Datenkapselung.