Keine Diskussion ueber Uebertragungstechniken Ethernet soll Olicom-Umsatz auf dem Kontinent ankurbeln

24.12.1993

KOPENHAGEN (CW) - Der im Token-Ring-Markt bereits etablierte daenische Anbieter Olicom will mit einem verstaerkten Ethernet- Standbein sein europaeisches Geschaeft intensivieren. Klare Vorstellungen hat die Networking-Company auch im Hinblick auf die Diskussion ueber kuenftige Uebertragungstechniken.

"Wir wollen auch naechstes Jahr den Ethernet-Markt forciert angehen", umriss Vice-President Marketing Kurt Nybroe-Nielsen die Marschrichtung seines Unternehmens fuer 1994. Um in Europa die Konkurrenzfaehigkeit gegen Wettbewerber wie Madge, Proteon oder Intel zu gewaehrleisten, wollen sich die Daenen insbesondere durch niedrige Preise, kostenloses Training und Direktsupport bei der Kundschaft profilieren.

ueberwiegender Umsatz bisher im US-Geschaeft

Darueber hinaus soll ein Sortiment neuer Token-Ring- und Ethernet- Produkte fuer mehr Zuspruch bei europaeischen und vor allem bei deutschen Abnehmern sorgen. Immerhin wurden im letzten Jahr, so Nybroe-Nielsen, rund 63 Prozent aller Olicom-Verkaeufe auf dem US- Markt erzielt, waehrend der Anteil in Deutschland lediglich sieben Prozent betrug.

Im kommenden Jahr will Olicom jedenfalls das Steuer fest auf Ethernet-Kurs halten. Nach Angaben von Bjarni Lauritzen, Product Line Director Adapter, soll demnaechst die Produktpalette um diverse PCMCIA-, PCI- und Local-Bus-Karten erweitert werden. Interessant koennte dabei vor allem eine kombinierte Token-Ring- und Ethernet-Karte sein, die das Unternehmen noch 1994 vorstellen will. Ferner wird hinter vorgehaltener Hand ueber PCMCIA-Produkte mit bereits integriertem Modem und Fax fuer den Token Ring- und Ethernet-Einsatz gesprochen, um Anbietern wie Circom in diesem Marktsegment Paroli bieten zu koennen.

Von der Diskussion ueber zukuenftige Uebertragungsstandards halten die Daenen indes wenig. Weder Switched Ethernet noch Full Duplex Ethernet stellen aufgrund ihrer proprietaeren Struktur eine probate Netzloesung zur Verfuegung, kritisiert Olicom-Marketier Lauritzen. Sein Unternehmen werde daher - zumindest 1994 - keinerlei Engagement in diesem Marktsegment zeigen.

Anders hingegen beim Thema Fast Ethernet, obwohl diese Uebertragungstechnik fuer den Olicom-Manager "lediglich eine Uebergangsloesung darstellt". Der grosse Favorit der Daenen ist allerdings der Asynchronous Transfer Mode (ATM). "Diese Technik kommt auf jeden Fall", ist sich Lauritzen sicher. Geplant fuer 1994 ist, ATM-Produkte fuer Local Area Networks (LANs) zu liefern und langfristig auch Hubs mit ATM-Funktionalitaet bereitzustellen. Einen entsprechenden Vertrag mit dem "Partner und gleichzeitigen Konkurrenten IBM", so Lauritzen, habe man bereits unterzeichnet.