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Kartellprozess: Microsoft treibt Einigung voran

11.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft werkelt zurzeit an einem neuen Vorschlag für eine außergerichtliche Einigung im Kartellverfahren. Dies berichtet das "Wall Street Journal". Chefjustiziar William Neukom wird das Papier, dessen inhaltliche Details nicht bekannt sind, demnach noch in dieser Woche in Washington präsentieren. Ende vergangener Woche hatte das US-Justizministerium die Vorwürfe gegen den Redmonder Konzern merklich eingeschränkt (Computerwoche online berichtete) und damit weiteren Verhandlungen Tür und Tor geöffnet.

Zwei der klagenden US-Bundesstaaten, New York und Kalifornien, geht der "Schmusekurs" des DOJ offenbar schon zu weit. Sie drohten mit eigenen, härteren Sanktionen für den Fall, dass die Bundesbehörde Microsoft im weiteren Verlauf des Verfahrens nur noch mit Samthandschuhen anfassen werde. Welche Forderungen das Justizministerium gegen den Konzern durchsetzen will, ist noch nicht bekannt. Denkbar wären aber eine zwangsweise Offenlegung des Windows-Quellcodes oder wichtiger Teile davon, einheitliche Lizenzbestimmungen für alle PC-Hersteller sowie das Recht dieser, die Windows-Oberfläche nach Belieben zu modifizieren.