Alle Supercomputer-Hersteller vertreten

Jury vergibt drei Preise für Parallelrechner-Anwendungen

19.07.1991

MANNHEIM (CW) - Auf dem traditionellen Supercomputer-Seminar in Mannheim verlieh eine Jury in diesem Jahr erstmalig die mit 5000, 3000 und 1000 Mark dotierten "Suparcup"-Preise für hervorragende Beiträge auf dem Gebiet des Parallelrechnens. Gewürdigt wurden neuartige parallele Anwendungen, parallele Algorithmen und hohe Rechengeschwindigkeiten auf Parallelrechnern.

Gestiftet wurde der Suparcup von den Unternehmen Alliant, BBN, Convex, Cray Research, Genias Software, IBM, Intel, IP-Systems, Maspar, Ncube, NEC, Parsytec, SNI, vom Veranstalter Supercomputer 91, Suprenum sowie von Thinking Machines.

Die Jury setzte sich aus Fachleuten der internationalen Szene zusammen und mußte 27 von 54 Teilnehmern eingereichte Beiträge bewerten: Helmar Burkhart, Uni Basel; Benchmark-Papst Jack Dongarra von der US-amerikanischen Universität Knoxville; Ad Emmen von der Sara Amsterdam; Wolfgang Gentzsch von der Genias Neutraubling; John Gustafson, Nasa Ames; Roger Hockney von der Uni Reading; Hagen Hultsch, VW Wolfsburg; Hans Meuer, Uni Mannheim; Gerard Meurant, Uni Villeneuve und schließlich Andreas Reuter von der Uni Stuttgart.

Im Rahmen einer Feierstunde - moderiert von den Veranstaltern Gentzsch und Meuer ging der erste Preis nach Frankreich: Die beiden Franzosen Didier Badouel und Thierry Priol von Irisa/lnria belohnte die Jury mit der höchsten Auszeichnung für die Simulation eines sogenannten Shared-Memory-Konzepts auf einem System IPSC/2 (Intel Parallel Supercomputer) mit 64 Prozessoren.

Dieses neuartige Konzept ist nach Meinung vieler Experten ein hoffnungsvoller Ansatz zu einer benutzerfreundlicheren Parallelrechner-Umgebung.

Der zweite Preis ging an drei Software-Entwickler der GMD (Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung). Heinz Mühlenbein, Michael Schomisch und Joachim Born belohnte die Jury für ihre Arbeit an einem neuartigen, hochparallelen Suchalgorithmus für lokale Minima stetiger Funktionen auf einem mit 64 CPUs au gestatteten Megaframe-System von Parsytec.

Ein norwegisches und ein amerikanisches Team teilten sich den dritten Platz: Ihre Beiträge zur parallelen Lösung von Differentialgleichungen auf einem Maspar-Parallelrechner mit 8192 Prozessoren beziehungsweise für die Lösung einer Anwendung aus der Mikrobiologie, die parallel auf ein Cray-Y/MP mit acht Prozessoren und - gekoppelt mit dieser - auf einer mit 32 768 Prozessoren bestückten Connection-Machine berechnet wurden, fanden besondere Anerkennung.

Der nächste Suparcup wir 1993 ausgetragen. Die Veranstalter gehen davon aus, da dann auch in der Industrie die ersten massiv-parallelen Systeme eingesetzt werden und somit auch aus diesen Reihen interessante Beiträgen kommen.