Mit der neuen Schnittstellenkarte für den 2007 auf den Markt gebrachten Core-Router T1600 reagiert Juniper nach eigenen Angaben auf Trends wie Cloud Computing, die Konsolidierung von Rechenzentren und Virtualisierung. Diese Entwicklung führe dazu, dass Core-Netze Datendurchsatz auf einem neuen Niveau benötigen. Die 100GE-Schnittstellenkarte soll es Service Providern und Betreibern von Rechenzentren ermöglichen, die Anzahl der in ihren Netzen erforderlichen Schnittstellen zu reduzieren. Um bereits jetzt an einem Slot einen Durchsatz von 100 Gbit/s zu erreichen, aggregieren viele Juniper-Kunden mehrere Verbindungen auf ihrem T1600. Eine einzelne 100GE-Schnittstelle bedeutet jedoch erheblich vereinfachte Topologien, eine leichtere Konfiguration sowie Wartung und damit insgesamt verbesserte Betriebseffizienz.
Juniper präsentiert die 100-GE-Schnittstellenkarte auf der Interop Tokyo und setzt sie voraussichtlich noch 2009 in Testnetzen von Kunden mit DWDM ein. Im Praxiseinsatz soll die neue Karte anfänglich für die Langstreckenübertragung in Carrier-Netzen verwendet werden. Laut Pressemitteilung plant der US-Telco Verizon und Juniper-Kunde für 2010 den kommerziellen Einsatz von 100-Gigabit-Ethernet. Dem Netzausrüster zufolge ist die Schnittstellenkarte aber auch mit dem Standard IEEE 802.3ba für 40 und 100GE auf der Kundenseite kompatibel, auch wenn die Ratifizierung vermutlich erst im Sommer 2010 erfolgt.