Keine Alternative in Sicht

Java-Streit verunsichert Anwender und Hersteller

14.11.1997

"Im schlimmsten Fall gibt es zwei Java-Varianten", kommentiert Malcolm Colton, Vice-President der Cloudscape Inc. aus Oakland, stellvertretend für viele Softwarehändler das drohende Java-Schisma. "Doch das wäre immer noch besser als die jetzige Situation; denn Java stellt schlichtweg die kommende Generation einer Entwicklungsplattform dar."

Vor vier Wochen begann der offene Kampf von Sun Micrsosystems Inc. gegen Microsoft um das rechte Java, indem der Java-Hersteller den Softwaregiganten aus Redmond vor Gericht zitierte. Den Stein des Anstoßes bildet die Weigerung Microsofts, mit dem neuen Release seines Browsers "Internet Explorer" die Java Foundation Classes zu unterstützen. Damit wären unter Umständen nicht alle Funktionen einer in Java geschriebenen Applikation auf der Microsoft-Plattform ablauffähig.

Das macht insbesondere die Softwarehersteller, die in die Entwicklung von schlanken, Java-basierten Anwendungspaketen investieren, nervös. "Wir haben einfach nicht genug Ressourcen, um jetzt aus der Java-Entwicklung aussteigen zu können", faßt Kevin Perry, Producer bei der Red Storm Entertainment Inc. aus Morrisville, North Carolina, zusammen.