Bea Systems verschlankt Weblogic-Produkte

Java-Server für kleine Geldbeutel

14.02.2003
MÜNCHEN (CW) - Angesichts knapper Budgets und einer steigenden Nachfrage nach Applikations-Servern für kleine Anwendergruppen will nun Java-Spezialist Bea Systems seinen "Weblogic"-Server auch in den preisgünstigeren Einstiegsversionen "Express" und "Workgroup Edition" vertreiben.

Bisherige Weblogic-Server dienen als Infrastruktur für die Steuerung hoher Transaktionsvolumina und zur Verwaltung unternehmenskritischer Geschäftsanwendungen auf Basis der Java 2 Enterprise Edition (J2EE). Die Preise bewegen sich hierbei um 10000 Dollar pro CPU für die "Advantage Edition" und 17000 Dollar für die "Premium Edition" von Weblogic. In Konzernen sowie mittelständischen Unternehmen finden sich jedoch auch kleine Anwendergruppen, Abteilungen oder Filialen, die einen Applikations-Server zunächst nur als Laufzeitumgebung für Web-Anwendungen benötigen. Entsprechend geringer sind die Anforderungen an Leistung und Funktionsumfang des Produkts. Dafür werden niedrigere Preise erwartet.

Die beiden Neuzugänge in der Weblogic-Produktfamilie sollen nun diese Klientel ansprechen, wobei Bea darauf setzt, dass die Kunden mit der Zeit und wachsenden Bedürfnissen auf die Highend-Produkte migrieren. So bietet Weblogic Express zum Beispiel keine Unterstützung für den Einsatz von Enterprise Javabeans (EJB) oder dem Java Messaging Service, sondern nur für Java-Servlets und Java Server Pages. Dafür kostet der Server nur 649 Dollar pro CPU. Die Workgroup Edition schlägt mit 4000 Dollar pro Prozessor zu Buche und unterstützt zwar EJBs, enthält aber nicht die Failover- und Clustering-Funktionen ihrer großen Server-Brüder und ist zudem auf maximal 20 gleichzeitige Nutzer beschränkt. Beide Produkte sind direkt über die Bea-Website erhältlich.

Mit der Ankündigung adressiert der Hersteller erstmals das Lowend-Segment im J2EE-Server-Markt. Kostenlose beziehungsweise verbilligte Einstiegsversionen der J2EE-Server seiner Konkurrenten Sun, IBM oder Borland sowie der zunehmende Erfolg der Open-Source-Implementierung "Jboss" haben den Marktführer aus dem kalifornischen San Jose offenbar zum Umdenken bewogen. (as)