Mit 35 Jahren pensionsreif:

Japanische Softwerker sind überfordert

24.01.1986

MÜNCHEN (CW) - Die japanischen Softwerker arbeiten durchschnittlich 60 Stunden in der Woche. Die Arbeit ist so anstrengend berichtet die "Nippon Keizei Shimbun", daß viele von ihnen mit 35 Jahren das Handtuch werfen.

In einer von der japanischen Gewerkschaft für die Elektronik-Industrie durchgeführten Untersuchung wurde festgestellt, daß Japans Software-Ingenieure, Programmierer und Operatoren auf eine durchschnittliche Überstundenzahl von 45,7 im Monat kommen. Damit leisten sie zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen 47,7 Arbeitsstunden noch 11,4. In der Untersuchung kam ferner ans Licht, daß 27 Prozent dieser Mitarbeiter mit 35 Jahren nervlich am Ende sind und aufhören müssen. 61 Prozent der Befragten glauben, daß die hohen Überstundenzahlen auf die Knappheit von Computer-Ingenieuren zurückzuführen sind. Darüber hinaus würden die Arbeitgeber jedoch diese langen Arbeitszeiten von ihren Mitarbeitern erwarten. Bedenken, mit den technischen Neuerungen nicht Schritt halten zu können, äußerten 41 Prozent.