Robert Hoog wird im Juni neuer CEO

Ixos will die Fixierung auf R/3 überwinden

28.04.2000
MÜNCHEN (CW) - Die Ixos Software AG, Grassbrunn, hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres einen Verlust von 2,9 Millionen Euro hinnehmen müssen. Der ehemalige Fujitsu-Siemens-Chef Robert Hoog soll nun als neuer CEO das Steuer herumreißen.

Hoog tritt zum 1. Juni bei Ixos kein leichtes Amt an: Das Dokumenten-Management-Unternehmen musste im dritten Quartal (Ende: 31. März) des Geschäftsjahres 2000 einen Verlust von 2,9 Millionen Euro melden, nachdem im Vorjahreszeitraum noch 1,9 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet worden waren. Der Fehlbetrag pro Aktie betrug 0,15 Euro. Im gleichen Zeitraum stieg der Umsatz um 22 Prozent auf 28,4 Millionen Euro. Überdurchschnittlich zulegen konnten das Wartungsgeschäft mit einem Plus von 76 Prozent und der Dienstleistungsbereich (39 Prozent).

"Das war kein einfaches Quartal, und der Anstieg bei den Lizenzumsätzen war enttäuschend", resümierte Hans Strack-Zimmermann, Cheftechniker und Co-Chairman des Unternehmens. In Deutschland stiegen die Lizenzverkäufe im Zeitraum lediglich um sieben Prozent. Es habe Probleme beim Vertrieb gegeben, so der Manager, dessen Vertrag bei Ixos am 30. Juni ausläuft und nicht verlängert wird: Man müsse sich fragen, ob man nach zwölf Jahren an der Spitze noch der Richtige für die Aufgabe sei, so Strack-Zimmermann.

Künftig müsse sich die Firma anders aufstellen und von der Fixierung auf ein einzelnes Produkt - Ixos'' Archivlösung für die R/3-Welt - wegkommen. Mit neuen Tools, Partnerprogrammen und eventuell auch Anpassungen an ERP-Pakete anderer Hersteller werde sich Ixos künftig mehrere Standbeine schaffen, so der designierte CEO Robert Hoog. Für das vierte Quartal soll der Gewinn vor Steuern rund eine Millionen Euro betragen, Umsatzprognosen hingegen wollte der Ixos-Vorstand nicht abgeben.