Itelligence spürt Rückenwind

15.03.2006
Der IT-Dienstleister sucht Mitarbeiter in Deutschland und berichtet von anziehenden Preisen.

Die Zeichen dafür, dass sich die deutsche IT-Servicebranche erholt, mehren sich. Marktforscher rechnen mit einem Wachstum von zwei bis vier Prozent. "Wir wollen stärker als der Markt wachsen", kündigte Herbert Vogel, Vorstandsvorsitzender der Itelligence AG, gegenüber der COMPUTERWOCHE an. "Das gilt im Übrigen für alle Regionen und alle Segmente." Itelligence erzielt mittlerweile mehr als die Hälfte der Einnahmen in Ländern wie den USA, Polen und der Schweiz. Zum letztjährigen Umsatzwachstum von insgesamt 6,1 Prozent auf 139,1 Millionen Euro konnte das Deutschlandgeschäft nichts beitragen, es schrumpfte um 1,1 Prozent auf 64,2 Millionen Euro. Zum wichtigsten Auslandsmarkt mausern sich die USA, wo Itelligence im Jahr 2005 etwa 35,9 Millionen Euro einnehmen konnte. "Der Arbeitsmarkt in den USA bremst die Entwicklung. Wir könnten dort bis zu 50 Mitarbeiter einstellen", räumt Vogel ein

Die Zuversicht, auch das Deutschlandgeschäft leiste künftig seinen Beitrag zum Unternehmenswachstum, gründet Vogel auf die anziehende Konjunktur. "Damit steigt auch die Nachfrage nach Experten", hofft Vogel. "Wir sehen auch wieder einen leichten Preisanstieg." Gefragt sind insbesondere Experten mit Prozess- und Industrie-Know-how. Die herkömmliche Modul-Beratung im SAP-Umfeld etwa für Standardlösungen in Personalabteilungen und im Rechnungswesen sei hingegen kaum noch zu verkaufen.

Itelligence konzentriert ausschließlich auf SAP-nahe Dienste für mittelständische Kunden, und diese Klientel fragt offenbar zunehmend Betriebsdienste nach. Derzeit erzielt Itelligence etwa 30 Prozent des Umsatzes mit Angeboten wie Application-Hosting und -Management. "Wir streben mittelfristig einen Umsatzanteil von 40 Prozent an", versprach Vogel. Große Hoffnungen setzt er in die neue Mittelstandsinitiative der SAP. Bislang versperrte der SAP-Direktvertrieb den Partnern den Zugang zu Kunden mit einem Jahresumsatz von mehr als 130 Millionen Euro pro Jahr. Künftig dürfen die SAP-Systemhäuser auch Unternehmen mit bis 500 Millionen Euro Jahreseinnahmen Lizenzen, Services und Wartungsdienste ansprechen. "Das eröffnet uns ein großes Marktpotenzial", freut sich Vogel. (jha)