IT-Trends 2002: Zurück zur Vernunft

21.01.2002
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Heterogene IT- Welten harmonisieren und bestehende Anwendungen Web-fähig machen - diesen Aufgaben stellen sich die IT-Chefs 2002. Von den "geschäftskritischen" Themen der E-Business-Ära ist das Customer-Relationship-Management (CRM) übrig geblieben. Möglicherweise im Kommen: das ASP-Modell.

Stellvertretend für viele andere bezeichnet Harry Lammich, IT-Leiter bei der Kasseler Energie-Aktiengesellschaft Mitteldeutschland (EAM), als derzeit bestimmenden IT-Trend die Integration. Eine weitere wichtige Aufgabe sieht er darin, die bestehenden IT-Systeme Web-fähig zu machen.

Diese Einschätzung teilt Heinz Kreuzer, Geschäftsführungssprecher des Preussag-internen IT-Dienstleisters TUI Infotec: Der "nach wie vor wichtigste Trend" äußere sich darin, dass alle neu entwickelten oder bestehenden Anwendungen auf eine Web-Basis gestellt werden. "Das gibt uns die Möglichkeit, unsere Anwendungen an jedem Ort in der Organisation verfügbar zu machen, und es erlaubt uns darüber hinaus, Geschäftsprozesse oder sogar -modelle in unserem Sinne zu beeinflussen und zu verändern."

Frank Raker, Abteilungs-leiter IT der E. Heitkamp GmbH: "Über das laufende Jahr hinaus ist das Appli-cation Service Providing für uns ein Thema." 
Frank Raker, Abteilungs-leiter IT der E. Heitkamp GmbH: "Über das laufende Jahr hinaus ist das Appli-cation Service Providing für uns ein Thema." 

Darüber hinaus benennt Kreuzer konkrete Projekte, "die einen hohen wirtschaftlichen Nutzen haben, also nach kürzester Zeit einen Return on Investment bieten": die Konsolidierung der Hoteleinkaufsplattform, die Zusammenführung des Netzes über alle Länder hinweg, die Verringerung der Netzwerk-Provider von derzeit 25 auf "einen oder zwei" sowie die Migration des Mainframe- und Server-Betriebs, der heute über eine Reihe von europäischen Rechenzentren verteilt ist.

Der schnelle Return on Investment spielt auch in der Planung von Frank Roth eine tragende Rolle. "In weniger als zwei Jahren" sollen sich die Projekte auszahlen, so der Geschäftsführer der HVB Info, die zur Hypo-Vereinsbank-Gruppe, München, gehört. "Rationalisierungsprojekte" haben für Roth deshalb "höchste Priorität".