Mehr Jobofferten im ersten Quartal

IT-Stellenmarkt spürt leichten Aufwärtstrend

16.04.2004
MÜNCHEN (hk) - Zum ersten Mal nach drei Jahren ist die Zahl der freien IT-Stellen in einem Quartal gegenüber dem Vorjahr wieder gestiegen, wie die jüngste Adecco-Auswertung der IT-Jobofferten in 40 Zeitungen und der COMPUTERWOCHE ergab.

Laut Analyse von Adecco erschienen in den ersten drei Monaten dieses Jahres 4432 IT-Stellenangebote, im Jahr zuvor waren es 4387. Damit zeigt sich, dass der Abwärtstrend bei den Stellenanzeigen in den Zeitungen zum Stillstand gekommen ist. Bereits Ende vergangenen Jahres deutete sich eine zaghafte Verbesserung an. Im Winter gab es 20 Prozent weniger freie Positionen, wogegen im Herbstquartal der Rückgang gegenüber dem Vorjahr noch 50 Prozent betragen hatte. Das Frühjahrshoch findet allerdings auf niedrigem Niveau statt.

Mit 1051 Angeboten entfallen nach wir vor die meisten Offerten auf die Beratungs- und Softwarehäuser, die mit 13 Prozent auch den stärksten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr verbuchten. Ein leichtes Plus melden auch die Maschinenbauer, die Konsumgüterindustrie, die Elektronikbranche und vor allem die Finanzdienstleister, die in den letzten Monaten eher für negative Schlagzeilen gesorgt hatten. Und noch etwas fällt in der aktuellen Statistik positiv auf: Die gesamte Dienstleistungsbranche sucht Computerfachleute - auch hier aber quantitativ auf niedrigem Niveau.

Gleich aktiv wie im Vorjahr ist mit rund 585 Ausschreibungen der öffentliche Dienst. Bei den Chemikern und in der Telekommunikationsindustrie ist die niedrige Zahl der Offerten aus dem Vorjahr nochmals zurückgegangen.

Die Nachfrage hat sich auch inhaltlich verändert. Der spektakulärste Zuwachs mit 50 Prozent auf 450 Jobs entfällt auf den Bereich Organisation und Koordination und hier insbesondere auf die firmeninternen Berater. Die Auseinandersetzungen zwischen Fachbereichen einerseits und IT-Abteilungen andererseits haben im Zuge der gesamten Diskussion um Kosteneinsparungen an Intensität zugenommen, so dass nun die Stunde der großen Kommunikatoren und vor allem der professionellen Projekt-Manager geschlagen hat. Ebenfalls im Aufwind befinden sich die Verkäufer, an die sich 438 Offerten (Vorjahr 417) wandten.

Weiterhin rückläufig dagegen sind Positionen für Anwendungsentwickler. Nachdem schon 2003 ein Rückgang von 50 Prozent zu verzeichnen war, sind es nun noch einmal zehn Prozent auf 825. Ob sich bewahrheiten wird, was einige Fachleute auf der CeBIT dieses Jahres prognostizierten, dass nämlich Entwicklerjobs in Deutschland keine Zukunft mehr haben? Nur leicht rückläufig sind die Jobs im Netzwerk- und Systemumfeld.

Abb: Gute Chancen für Organisatoren

Der klassische Entwickler wird immer weniger nachgefragt, dagegen steigt das Interesse der Arbeitgeber an Organisations- und Koordinationsprofis. Quelle: Adecco