Beträchtliche Auswirkungen durch das Jahr-2000-Problem

IT-Manager investieren mit angezogener Handbremse

14.05.1999
MÜNCHEN (IDG) - Die Ausgaben für die Unternehmens-DV steigen nur noch moderat. Das brachte das Finanzunternehmen Morgan Stanley Dean Witter Co. bei einer Befragung der 500 größten Unternehmen in Erfahrung. IBM, HP und Compaq dürfen sich dennoch freuen: Sie teilen sich den Löwenanteil der Hardware-Investitionen.

75 IT-Leiter und CIOs erklärten, ihre Kosten stiegen nur noch um vier bis sechs Prozent, während sie in den vergangenen Jahren stets um sieben bis neun Prozent drauflegen mußten. Die Marktforscher fragten auch nach den Ausgaben für Jahr-2000-Anpassungen. Offensichtlich versuchen die IT-Abteilungen die Kosten dafür in den Griff zu bekommen.

Zwei Drittel der Befragten geben lediglich zehn Prozent ihres Budgets für die Programmreparaturen aus. 13 Prozent wollen 1999 dafür mehr als ein Drittel der IT-Gesamtkosten zahlen.

Der Rückgang der Kosten korreliert jedoch nicht mit der Bedeutung des Jahr-2000-Problems. 31 Prozent deuten an, neue Projekte aufschieben zu müssen, weil die Restaurierung der Altanwendungen andauere. Rund 75 Prozent sind mit Jahr-2000-Folgeprojekten beschäftigt, etwa der Einführung von Standardsoftware.

An den Hardware-Investitionen werden in diesem Jahr hauptsächlich die IBM, Hewlett-Packard und Compaq verdienen. Zudem stellt die Morgan-Stanley-Studie fest, daß der Mainframe die nahe Zukunft überleben wird. Rund 60 Prozent der erfaßten Firmen speichern ihre kritischen Anwendungen und Daten in Großrechnern. Außerdem sagten 71 Prozent, sie setzten künftig beim Networking nur noch auf einen Anbieter, und ein Fünftel will Sprache per Internet-Technologie übertragen.

Prioritäten

Die "Top 500" investieren vor allem in:

- Web-Site-Entwicklung,

- Vertriebsunterstützung,

- Data-Warehousing,

- Kunden-Support,

- Personalsysteme,

- Supply-Chain-Management,

- Middleware,

- Pflege und Wartung,

- Produktionssysteme und

- Wissens-Management.