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ISC will Mittel für BIND-Pflege auftreiben

22.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Obwohl BIND (Berkeley Internet Name Domain) die bei ISPs (Internet Service Providern) am weitesten verbreitete Software zur Auflösung von Namen in IP-Adressen ist, wird die freie Software von lediglich neun Leuten bei der kleinen Non-Profit-Firma ISC gepflegt, davon ist nur einer als Vollzeit-Programmierer für die Pflege und Weiterentwicklung von BIND zuständig. Da verwundert es wenig, dass ISC nach jüngst entdeckten Sicherheitslöchern in der DNS-Software (Computerwoche online berichtete) einige Zeit brauchte, um entsprechende Patches zu veröffentlichen.

Das soll in Zukunft anders werden. ISC hat dazu das BIND Forum ins Leben gerufen, zu dessen Gründungsmitgliedern unter andere Compaq, Ericsson, HP, IBM, Verisign und Sun gehören. Die Hersteller entrichten dafür, dass sie die frei verfügbaren BIND-Bibliotheken in ihrer Software verwenden, eine vom Umsatz abhängige Mitgliedsgebühr (50.000 Dollar für Firmen mit mehr als zwei Milliarden Dollar Jahresumsatz, 5000 Dollar für kleinere Unternehmen, 1000 für Non-Profit-Organisationen und wenigstens 100 Dollar für Privatpersonen), die in die Weiterentwicklung der Software fließen soll. "Es ist schwierig, die Leute nur für Maintenance zur Kasse zu bitten", erklärte ISC-Chairman Paul Vixie. "Alles was wir brauchen ist genug Geld, um die Gehälter zu zahlen." (tc)