Microsoft vorneweg, Sybase bleibt stur

Intranet läßt Datenbankpreise purzeln

10.01.1997

"Dadurch bekommen die Organisationen einen neuen Anreiz, den Web-Zugriff statt fetter Clients zu nutzen", lautet das Resümee von Richard Finkelstein, President des Beratungsunternehmens Performance Consulting in Chikago. Er spielt damit auf einen neuen Trend an: Im Hinblick auf die rapide steigende Akzeptanz von Web-Browser-Software für unternehmensinterne Anwendungen (Intranets) überlegen viele Anbieter von Datenbank-Management-Systemen, ob sie den Kunden durch ihre Lizenzierungspolitik entgegenkommen sollen.

Die übliche Praxis einer Client-basierten Nutzungsgebühr ist im Intranet schwierig durchzuhalten. Vorab können die Anwender kaum veranschlagen, wie viele Benutzer gleichzeitig auf die Datenbanken zugreifen werden.

Dieser Tatsache wollen auch die Anbieter Rechnung tragen, wobei Microsoft die Rolle des Vorreiters übernommen hat. Der Softwarekonzern offeriert für sein Datenbankprodukt "SQL Server" unter der Bezeichnung "Internet-Connector"-Option neuerdings eine Lizenz für unbegrenzten Zugriff via Web-Browser. Das Entgelt beträgt rund 3000 Dollar pro Server.

Andere Anbieter wie Oracle und IBM beschäftigen sich eigenen Angaben zufolge mit ähnlichen Konzepten. Nur Sybase will bei seiner bisherigen Preispolitik bleiben. Das Software-Unternehmen bietet eine unbegrenzte Nutzungsgebühr an, die allerdings bei 134000 Dollar liegt. Die Internet-Access-Lizenz für 8500 Dollar gilt für Intranets bislang nicht.