Für 171 Millionen Dollar

Interwoven übernimmt Imanage

15.08.2003
MÜNCHEN (CW) - Die Softwarehäuser Interwoven und Imanage schließen sich zusammen. Gemeinsam wollen sie ein komplettes Produktportfolio für Enterprise-Content-Management (ECM) anbieten.

Die Übernahme von Imanage durch Interwoven hat ein Gesamtvolumen von 171 Millionen Dollar und soll im vierten Quartal abgeschlossen sein. Jeder Anteilseigner von Imanage erhält 1,20 Dollar in bar und knapp 2,1 Interwoven-Aktien für jeden seiner Anteilscheine, womit er einen Aufpreis von mehr als 20 Prozent kassiert. Die Firma setzt sich danach zu zwei Dritteln aus Interwoven- und zu einem Drittel aus Imanage-Anteilen zusammen.

Eigenen Angaben zufolge arbeiten die Companies seit einem Jahr als Reseller zusammen, ihre Tools setzen auf der Java 2 Enterprise Edition (J2EE) auf. Von Interwoven stammen die Werkzeuge für das Content-Management, während der Schwerpunkt von Imanage im Dokumenten-Management und Collaboration liegt. So soll ein ECM-Portfolio geschnürt werden, mit dem sich Inhalte verwalten, archivieren und erstellen lassen.

Von der Fusion versprechen sich die Firmen neue Geschäftsimpulse, wenn sie ihren insgesamt 2500 Bestandskunden die jeweils neuen Tools verkaufen können. Dies ist auch bitter nötig, denn Interwoven ist in den vergangenen Berichtszeiträumen finanziell unter Druck geraten. So schloss das Unternehmen das zweite Quartal 2003 mit einem Nettoverlust von 7,2 Millionen Dollar ab. Die Umsätze beliefen sich auf 26,2 Millionen Dollar, 21 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das zweite Quartal 2001 war der letzte Berichtszeitraum, in dem Interwoven einen Gewinn ausweisen konnte - allerdings auch nur nach Pro-forma-Zahlen und zudem nur 552 000 Dollar.

Demgegenüber konnte Imanage im vergangenen Berichtszeitraum einen Gewinn von 134 000 Dollar ausweisen. Zuvor hatte das Unternehmen vier Quartale lang Nettoverluste bei Umsätzen zwischen neun und elf Millionen Dollar erwirtschaftet. Zu den größten Wettbewerbern der kombinierten Firma zählen Documentum und Filenet. Beide Unternehmen haben ein schwaches Quartal hinter sich, konnten aber Nettogewinne ausweisen. (ajf)