Analysten rechnen mit acht Millionen Nutzern im Jahr 2002

Internet-Telefonie boomt trotz Wartezeiten und Überlastung

08.05.1998

Bis zum Jahr 2002 rechnen die Auguren mit etwa acht Millionen regelmäßigen Internet-Telefonierern. 50 Prozent dieser Anwender werden dabei Verbindungen von PC zu PC aufbauen, und 30 Prozent werden sich von Telefon zu Telefon über das Web unterhalten. Für die Einkünfte durch konventionelle Telefondienste bedeutet dies nach Einschätzung der Analysten Verluste in Höhe von einigen Milliarden Dollar. Besonders der durch starken Wettbewerb gekennzeichnete Mobilfunkmarkt verliert laut Dataquest in den kommenden Jahren durch Datentelefonie Marktanteile. Allerdings eröffne das Internet Telekommunikationsanbietern auch neue Einnahmequellen.

Bei Anwendern ist die Sprachübertragung via Web populär, weil sie geringere Kosten, eine einheitliche Infrastruktur sowie Produktivitätserweiterungen, beispielsweise durch Messaging, verspricht. Die Chance der Carrier liegt in einem integrierten Kommunikationsangebot. Allerdings werden die heutigen Kostenvorteile nicht auf ewig bestehen bleiben.

Die Entgelte für Internet-Zugang und -Nutzung steigen den Prognosen der Analysten zufolge an. Auch werde es beispielsweise in den nächsten fünf Jahren noch deutliche Qualitätsunterschiede zwischen Web-Telefonie und Mobilfunk geben. Ein weiterer Nachteil des weltweiten Datennetzes seien Überlastung und unvorhersehbare Wartezeiten, so Dataquest. Trotz aller Unwägbarkeiten sollten Telekommunikationsanbieter aber auf die Herausforderungen der Sprachübermittlung via Internet reagieren.