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Internet-Boom in Deutschland lässt nach

11.01.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In Deutschland wächst die Zahl der Internet-Nutzer allmählich etwas langsamer. Das ergibt sich aus den Internet-Strukturdaten, die die Forschungsgruppe Wahlen Online am Montag veröffentlichte. Danach stieg der Anteil der Internet-Nutzer im vierten Quartal 2004 gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch einmal um vier Prozentpunkte auf 62 Prozent aller deutschen Erwachsenen. In den beiden Jahren zuvor hatte der Zuwachs noch bei acht beziehungsweise neun Prozentpunkten gelegen.

Präsenter im Netz sind nach wie vor die Westdeutschen mit einem Anteil von 63 Prozent. In Ostdeutschland lag der Anteil der Internet-Nutzer bei 55 Prozent, teilte die Forschungsgruppe mit.

Bei den Frauen stieg der Anteil der Nutzer um fünf Prozentpunkte auf 56 Prozent, bei den Männern lediglich um zwei Punkte auf 68 Prozent.

In Bezug auf das Alter zeigte sich dagegen eine uneinheitliche Entwicklung: Mit jeweils sieben Prozent vergleichsweise hohe Zuwächse registrierten die Studienbetreiber bei den 18- bis 24-Jährigen (82 Prozent) sowie den 50- bis 59-Jährigen (69 Prozent). Ebenfalls überdurchschnittlich legen die über 60-Jährigen mit plus sechs Prozent zu (30 Prozent). In allen anderen Altersgruppen fielen die Zuwächse unterdurchschnittlich aus.

Ob jemand einen Internet-Zugang besitzt, hängt noch immer stark von der formalen Bildung ab. So verfügen mehr als vier Fünftel der Deutschen mit Hochschulreife (82 Prozent) über einen Zugang zum Internet, im Gegensatz dazu aber nur etwas mehr als ein Fünftel der Hauptschüler ohne Lehre (23 Prozent). Unter Hauptschulabsolventen mit Lehre sind 42 Prozent online, unter Schulabgängern mit Mittlerer Reife sind es 63 Prozent.

Beim Nutzungsverhalten stellte die Forschungsgruppe kaum nennenswerte Veränderungen fest. Lediglich der Bereich Online-Shopping (54 Prozent) erfuhr mit fünf Prozentpunkten eine deutlich steigende Tendenz, wohingegen der Abruf von Wirtschafts- und Börsennachrichten (32 Prozent) einen Rückgang um vier Punkte verzeichnete. Relativ stabil blieb das Nutzungsverhalten, was das Vergleichen von Preisen (67 Prozent), das Online-Banking (51 Prozent), den Abruf von Politiknachrichten (30 Prozent), den Abschluss von Online-Versicherungen (11 Prozent) und Online-Brokerage (10 Prozent) anbelangt.

Die Quartalsdaten basieren auf repräsentativen telefonischen Befragungen der Forschungsgruppe Wahlen unter insgesamt 3.761 Deutschen ab 18 Jahren zwischen dem 26. Oktober und dem 9. Dezember 2004. (dpa/mb)