Offene Kommunikation zwischen Angestellten und Rechnern erhofft:

Interkama als Forum der Automatisierung

03.10.1986

Am 6. Oktober öffnet die Interkama '86 - es ist die zehnte seit Gründung im Jahre 1957 - in Düsseldorf ihre Pforten. Mehr als 1200 Aussteller aus 24 Nationen präsentieren auf dieser größten Automatisierungsmesse die Welt ihrer Produkte. Und mehr als 100000 Besucher werden sich über Innovationen und Trends informieren.

Gegenüber der letzten Veranstaltung im Jahr 1983 wird die Interkama '86 mit rund 65000 Quadratmeter Netto-Ausstellungsfläche fast 20 Prozent mehr Standfläche aufweisen als vor drei Jahren. Die "neue" Interkama hat durch Erweiterung ihres Scopes, durch Einbeziehung der Fertigungsautomatisierung ihr "spezifisches Gewicht" beachtlich erhöht. Die Exponate, die Geräte und Systeme zur Prozeßautomatisierung sowie nun auch zur Fertigungsautomatisierung ermöglichen einen umfassenden Überblick über die gesamte Produktionsautomatisierung.

Mit diesem Programm der Messe für die Produktionsautomatisierung ist subsumiert, was an Meßgrößenaufnehmern (Sensoren), an Stellgeräten (Aktoren), aber auch an computergestützten Techniken mit Hardware und Software, mit Firmware und Dienstleistungen dazugehört. Die Strategie, die gesamte industrielle Automatisierungstechnik unter einem Dach zu vereinen, hat die Aussteller überzeugt.

Die fast unbegrenzt scheinenden Möglichkeiten der Miniaturisierung elektronischer Bauelemente und die Integration von bis zu einer Million Schaltfunktionen auf einem Chip haben zu einem Preis/Leistungs-Verhältnis geführt, das erst den tiefgreifenden Wandel in der Informationsverarbeitung ermöglicht hat.

Die Miniaturisierung hat auch der Meßwerterfassung und der Prüftechnik beachtliche Möglichkeiten geboten und zugleich neue Anforderungen gestellt. Hochwertige Sensoren zur Erfassung physikalischer wie auch chemischer Größen sind Produkte eines neuen Zweiges der Technik geworden: der Mikromechanik.

Mit den Methoden der Lithographie- und Maskiertechnik, mit Ätz- und Laser-Erodierverfahren, mit Sputtern oder sogar lonenimplantation ist das Miniaturisierungs-Potential im Bereich der Mechanik noch keineswegs erschöpft.

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Bereich der Mikroelektronik sowie der Mikromechanik zeigen synergetische Effekte, welche die Dynamik der Miniaturisierung noch beschleunigen werden.

Auf dem Weg zur "flexiblen" automatisierten Fabrik gilt es noch manche Hürde zu nehmen; es bedarf einer sinnvollen Symbiose der Mensch-System- und System-System-Kommunikation.

Die Bemühungen und die ersten Erfolge um eine offene Kommunikation innerhalb lokaler Informations-Netzwerke der Automatisierungstechnik mit kompatiblen physikalischen Schnittstellen und eindeutig interpretierbaren Kommunikations-Protokollen zwischen Steuerungen, Leitsystemen und Rechnern werden für Hersteller und Anwender neue Impulse zur Innovation bieten - für ein herstellerunabhängiges "Computer Integrated Manufacturing" (CIM).

Der offenen Kommunikation, dem Informationsaustausch zwischen Ausstellern und Besuchern, zwischen Herstellern und Anwendern, soll auch das Forum der Produktautomatisierung, die Interkama '86, dienen.

*Dipl.-lng. Gunter Sieglin, Präsident der Interkama '86