Intensivierung des Auslandsgeschaeftes Telekom-Tochter Detemobil sieht sich als Marktfuehrer in Europa

04.02.1994

BONN/MUENCHEN (CW) - Eine mehr als zufriedenstellende Bilanz zieht die Deutsche Telekom Mobilfunk GmbH (Detemobil) eineinhalb Jahre nach dem Start des digitalen Funktelefonnetzes D1. Die Telekom- Tochter konnte Mitte Januar den 500000sten D1-Kunden gewinnen. Vom Anfangserfolg bestaerkt, will sich das Unternehmen kuenftig auch staerker im auslaendischen Mobilfunkgeschaeft engagieren.

Nach dem Rekordmonat Dezember 1993 mit rund 65 000 Neukunden hatte die Detemobil bereits Ende 1993 ihren Bestand im D1-Netz auf ueber 480 000 Teilnehmer geschraubt. Dies waren siebenmal so viele Kunden wie vor Jahresfrist; die damals erwartete Planzahl fuer 1993 konnte damit weit uebertroffen und der bis dato fuehrende Konkurrent und D2-Netzbetreiber Mannesmann Mobilfunk eingeholt werden. Mit derzeit rund 1,3 Millionen Teilnehmern (C- und D-Netz) betrachtet sich die Detemobil als groessten Funktelefon-Netzbetreiber in Europa.

Fuer das laufende Jahr rechnet man beim Telekom-Unternehmen - wie fast ueberall in der Branche - mit einer Fortsetzung der positiven Entwicklung des Mobilfunkmarktes. So erwartet Detemobil etwa eine Verdoppelung der Kundenzahl beim D1-Netz. Zugleich kalkuliert man in Bonn jedoch auch fuer 1994 weiterhin mit roten Zahlen - trotz eines prognostizierten Umsatzes von 3,8 Milliarden Mark. Schon 1995 sei aber nach Angaben von Detemobil-Geschaeftsfuehrer Klaus Hummel mit einem kraeftigen Gewinn trotz hoher Investitionen und Abschreibungen zu rechnen.

Gleichzeitig sollen kuenftig auch die Auslandsgeschaefte der Detemobil erweitert werden. Zu diesem Zweck ist unter anderem vorgesehen, den Standort Berlin als Brueckenkopf fuer Aktivitaeten in Ost- und Mitteleuropa auszubauen. Ferner plant das Unternehmen die Etablierung jeweils eigener Service-Provider in den Nachbarstaaten der Bundesrepublik. Eine besondere Rolle spielt fuer die Detemobil der TK-Markt in der ehemaligen Sowjetunion, wo man neben einer Beteiligung am analogen Mobilfunknetz in Kiew auch als Konsortialfuehrer eines vergleichbaren Projektes in Moskau fungiert. Anfang Februar soll die Entscheidung ueber die Vergabe drei weiterer GSM-Lizenzen in Novgorod, Skov und Kaliningrad fallen, bei denen sich die Bonner ebenfalls grosse Chancen ausrechnen.