Intel übernimmt den XML-Spezialisten Sarvega

22.08.2005
Der Halbleiterkonzern steigt vermutlich günstig ins XML-Networking ein.

Intel hat die in Privatbesitz befindliche Firma Sarvega übernommen und damit XML-Verarbeitungstechnik zugekauft, die sich in Web-Services-Infrastrukturen nutzen lässt. Was genau der Halbleiterriese mit der Akquisition bezweckt, blieb indes weitgehend im Dunkeln; Intel erklärte lediglich sibyllinisch, die Erwerbung passe in seine neue "Plattformstrategie". Dabei bündelt Intel Hard- und Software für bestimmte Anwendungen, so etwa bei der Notebook-Architektur "Centrino".

Produktstrategie unklar

Sarvega, das mit Firmen wie Reactivity konkurriert, bietet Netzgeräte an, die XML-Daten schneller und sicherer verarbeiten als herkömmliche Server. Es gibt an, seine Software "Xesos", die den Kern seiner verschiedenen Appliances bildet, könne XML-Traffic in Hochgeschwindigkeit routen, validieren, parsen, transformieren und verschlüsseln. Intel will diese Technik in seiner Software and Solutions Group aufgehen lassen, Pläne für die Produktintegration wurden nicht mitgeteilt.

Sarvega wird seine Bestandskunden weiter mit Support versorgen und seine aktuellen Produkte vermarkten. Der Prozessorhersteller schwieg sich darüber aus, ob er das Portfolio als eigenständiges Angebot weiterentwickeln will.

Finanzielle Details der Übernahme wurden nicht mitgeteilt. Teuer dürfte sie für Intel aber kaum gewesen sein, weil sich der Markt für XML-Verarbeitung nicht so schnell entwickelt hat, wie die Handvoll in diesem Bereich aktiver Startups gehofft hatte - auch wenn zum Beispiel die Marktforscher von Zap Think erwarten, dass XML-basierender Traffic im Internet und in Firmennetzen von 15 Prozent im Jahr 2004 bis 2008 auf fast 50 Prozent zunehmen wird.

Sarvega sitzt in Oakbrook Terrace, Illinois, und setzte im Jahr 2003 sieben Millionen Dollar um. Intel Capital gehörte zu den Finanziers, die seine bislang 20 Millionen Dollar Wagniskapital aufbrachten. (tc)