Erstmals wieder Wachstum in Sicht

Intel-Server hängen Risc-Lager ab

22.11.2002
MÜNCHEN (CW) - Nach Einschätzung der Marktforscher von Gartner Dataquest wird der Umsatz mit Intel-basierenden Servern mit knapp 20 Milliarden Dollar im kommenden Jahr erstmals höher liegen als der mit Risc-Prozessoren ausgestatteter Systeme.

Die ausgelieferten Stückzahlen der Intel-Systeme - von Dataquest 1996 erstmals erfasst - seien über die Jahre kontinuierlich deutlich stärker als der Gesamtmarkt gestiegen und machten inzwischen 87 Prozent des Marktes aus. Was aber nicht bedeutet, dass 2003 niemand mehr Risc-Maschinen kaufen würde - die Umsatzprognose von Dataquest in diesem Segment beläuft sich auf 18,1 Milliarden Dollar. Dies entspricht einem leichten Rückgang gegenüber dem laufenden Jahr, in dem die Marktforscher mit einem Umsatz von 18,8 Milliarden Dollar rechnen.

Als Grund für den starken Anstieg nennt Dataquest-Analyst Jeff Hewitt die Mischung aus dem starken Preisdruck im Unix-Server-Markt und dem steigenden Absatz von Linux-Systemen. Der Trend sei bereits in den USA zu erkennen gewesen, wo schon im dritten Quartal die Einnahmen mit Intel-Rechnern die der Risc-Geräte übertrafen. Kopfschmerzen dürfte diese Entwicklung vor allem Sun Microsystems bereiten, das Unternehmen hatte sich bislang voll auf das Unix-Segment konzentriert und verkauft erst seit kurzem auch Intel-basierende Rechner.

Der gesamte Server-Markt wird laut Dataquest im kommenden Jahr erstmals seit 2000 wieder wachsen, allerdings nur um weniger als ein Prozent. Ferner erwarten die Experten, dass sich die Zahl unter dem quelloffenen Unix-Derivat Linux laufender Server im kommenden Jahr auf 800000 verdoppelt und das entsprechende Umsatzvolumen auf rund vier Milliarden Dollar steigt. (rs)