Verzögerungen bei Vier-Wege-Servern

Intel räumt Fehler in Xeon-Prozessoren ein

03.07.1998

In den USA brodelte vergangene Woche wieder einmal die Gerüchteküche. Nach Angaben von Kelly Henry etwa, Analyst bei der International Data Corp., sind mehrere PC-Hersteller bei Testläufen mit Xeon-basierten Vier-Wege-Servern auf Probleme gestoßen. Die Fehlfunktionen hätten in einigen Fällen dazu geführt, daß die Rechner selbständig herunter- und wieder hochgefahren seien.

Nach Angaben aus Herstellerkreisen liegt der Fehler sowohl in der CPU selbst als auch im angeschlossenen Intel-eigenen Chipsatz "450NX". Das Problem betreffe die Schaltkreise, die für die Synchronisation der verschiedenen Level-2-Cache-Speicher in Mehrprozessor-Servern verantwortlich sind, meint der Dataquest-Analyst Nathan Brookwood. Diese Logik sitze verteilt sowohl im Prozessormodul als auch im Chipsatz.

Intel hat den Fehler inzwischen eingeräumt. Das Problem liege in der CPU selbst, trete jedoch ausschließlich im Zusammenspiel mit dem Chipsatz "450NX" auf, erklärte Tom Waldrop, ein Sprecher des Herstellers. Um den Fehler zu beheben, werde man innerhalb einiger Wochen eine Lösung vorweisen können.

Wie die deutsche Intel-Dependance bestätigte, werde sich die Auslieferung von Xeon-basierten Vier-Prozessor-Servern "um einige Wochen" verschieben. Die Verfügbarkeit von Ein- und Zwei-Prozessor-Xeon-Rechnern, die mit einem anderen Chipsatz ("440GX") arbeiten, sei davon nicht betroffen. Ärgerlich dürften die Verzögerungen vor allem für PC-Hersteller wie Dell sein, die schon zur offiziellen Xeon-Vorstellung am 29. Juni 1998 Vier-Prozessor-Systeme ankündigen wollten.