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Patch-Programm ist verfügbar

Intel: Klammheimlich Seriennummern auch in Mobil-Prozessoren

11.03.1999
Von Michael Hufelschulte
Patch-Programm ist verfügbar

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Frech kommt weiter, dachte sich anscheinend Prozessorriese Intel, und liefert seit dem 25. Januar auch Notebook-Prozessoren mit einer Seriennummer aus, deren Bekanntwerden beim Pentium III eine Welle der Entrüstung ausgelöst hatte. Betroffen sind die 333- und 366-Megahertz-Versionen des Pentium II mit 256 KB Cache sowie die 266- und 300-Megahertz-Ausführungen des Celeron, die im sogenannten Mobile-Module-Package ausgeliefert werden.

Entdeckt wurde die neuerliche Attacke Intels auf die Privatsphäre seiner Kunden von dem französischen Experten Pierre Chassaing bei der Untersuchung eines neuen Dell-Notebooks. Die Seriennummer, auf die er dabei stieß, ist technisch allerdings nicht ganz identisch mit der im Pentium III offiziell eingebauten (CW Infonet berichtete). Die Mobil-Chips weisen eine 96 Bit lange Nummer auf, die nach Aussagen eines Intel-Sprechers lediglich einen "Wert", aber nicht notwendigerweise eine eindeutige Identifikationsnummer darstellt. Diese Nummer reiche aber vermutlich aus, um den Zugang zu "Pentium-III-only"-Web-Sites zu ermöglichen, bei denen die CPU-ID abgefragt wird.

Intel jedenfalls hat das Vorhandensein der Seriennummern als "Erratum" bezeichnet und gestern ein Bugfix-Programm an Computerhersteller verschickt. Mit diesem Tool läßt sich die Seriennummer - wie auf Wunsch auch beim Pentium III - im BIOS deaktivieren.