Integrierte Standardsoftware setzt sich durch Space-Beteiligung macht SAP-Rivalen Baan staerker

10.09.1993

HANNOVER (CW) - Das hollaendische Softwarehaus Baan Holding B.V. in Ede, Anbieter der integrierten Unix-Standardsoftware Triton, will der Walldorfer SAP AG den Markt nicht kampflos ueberlassen. Um ihre Praesenz hierzulande zu erhoehen, haben die Niederlaender ihren deutschen Vertriebspartner, die Space GmbH in Hannover, mehrheitlich uebernommen.

Die 60prozentige Beteiligung an dem niedersaechsischen Softwarehaus erfolgte in Form einer Kapitalerhoehung von einer Million auf 2,5 Millionen Mark. Die Space-Geschaeftsfuehrer Konrad Bank und Karl-Heinz Voss sollen das Unternehmen weiterhin als geschaeftsfuehrende Gesellschafter leiten und die Vertriebsaktivitaeten im deutschsprachigen Raum ausbauen. Ihnen gehoeren die verbleibenden 40 Prozent der Softwarehaus-Anteile.

Space ist hierzulande sowohl im Direktvertrieb als auch mit einem Partnerkonzept erfolg-

reich. So vermarktet die Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG, Muenchen, die Software in eigener Regie nicht nur ueber die Werksvertretungen als PPS- und Logistikkomponente der Software "ALX-Triton", sondern auch direkt ueber die D1-Division. Auch die IBM vertreibt Triton als Vendor-Logo-Produkt, wenn auch noch nicht mit dem Engagement, das sich die Space GmbH erhofft hatte. Mit Hewlett-Packard, NCR und Sun bestehen ueberdies lockere Marketing- Vereinbarungen, auch mit DEC soll eine aehnliche Uebereinkunft erzielt werden.

Baan und Space profitieren gegenwaertig von der Unvollstaendigkeit der SAP-Software

R/3, die zwar im kommerziellen Bereich Fortschritte macht, aber auf dem Fertigungssektor noch grosse Luecken aufweist. Hier fuehlen sich die Hollaender, die laut Gartner Group zu den groessten SAP- Konkurrenten zaehlen, mit ihrer Triton-Software besonders stark. Eine kompromisslose Expansionsstrategie, die 25 Laender umfasst, darunter auch den nordamerikanischen Raum, soll dazu beitragen, diesen Vorteil weltweit gewinnbringend umzusetzen.