Wetronic Automation GmbH, München:

Integration in die IBM-Welt vorrangig behandelt

06.04.1984

Adapter, Konverter, Kommunikations-Software, eine neue Serie von Protokollkonverter/Steuereinheiten und einen neuen Zusatzbaustein zum Spectron Datascope D-101 stellt die Münchner Wetronic Automation GmbH in den Vordergrund ihrer Hannover-Präsentation.

Ganz auf den IBM-PC eingestellt zeigen die DFÜ-Spezialisten aus München ein Softwarepaket, genannt PC-Term, das den IBM PC als 3278- beziehungsweise 3279-Terminal darstellt, ihm aber zusätzliche Fähigkeiten verleiht: Abspeichern von bis zu zehn Bildschirminhalten zum Zwecke der dezentralen Be- und Verarbeitung, zur Maus-Unterstützung, zum Einblenden von Benutzerhinweisen während des Terminalbetriebs, Help-Menüs, Farbunterstützung, File-Transfer (Up-load und Down-load) zwischen Host und PC sowie Betrieb eines an den IBM PC angeschlossenen Druckers als IBM-kompatiblen Drucker (3287).

Bis zu sieben PCs können über eine Terminalsteuereinheit an IBM Systeme beziehungsweise Front-End-Prozessoren angeschlossen werden, mit Druckern also insgesamt 14 Geräte.

Den bereits zur Systems 83 vorgestellten Kontech-Wetronic IIC 36/47-Adapter, der ohne Hard- und Softwareänderung 3600/4700 Bankenterminals an das neue IDN/ISDN-Netzwerk der Post anschließt zeigt Wetronic jetzt auch in einem neuen Anwendungsgebiet. Unter der Bezeichnung Arcom. 36 bindet der Adapter nun auch Mikro-/Arbeitsplatz-Computer in den 3600/4700 Loop ein. Sie stellen sich dann als IBM 3607 beziehungsweise 4704 Bankenterminals dar und können aber außerdem noch für dezentrale Anwendungen, wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, graphische Anwendungen etc. benutzt werden. Auch File-Transfer ist realisiert zwischen Host und Mikro. "Adaptiert" wurden bisher der IBM PC, der Apple IIe/III und der DEC-Rainbow sowie mehrere asynchrone Drucker.

Mit der PCI-Serie 1XX stellt Wetronik eine neue Generation BSC beziehungsweise SNA/SDLC-kompatibler Geräte vor. Anwendungen sind die Adaption von ASCII-Terminals, ASCII-Printern, Barcode-Terminals graphischen Systemen sowie die Integration von Mikrocomputern in IBM-Terminalnetze.

BSC- und SNA/SDLC-kompatibel

Verschiedene Modelle von Protokollkonvertern stellen die Verbindung zwischen den ASCII/V.24-Geräten und dem Front-End-Prozessor (370X), beziehungsweise dem integrierten Kommunikations-Adapter (ICA) der IBM-Modelle 34/36/38, 43XX, 8100 her. Die Terminalsteuereinheit des Herstellers IBM beziehungsweise eine IBM-kompatible Steuereinheit wird dabei überflüssig.

Die 1XX-Serie ersetzt die Vorgänger-Modelle 10XX, enthält zusätzliche Fähigkeiten und Anschlußmöglichkeiten für ein bis 14 ASCII/V.24-Geräte, wobei die Verbindung PCI auch eine Koaxialkabelverbindung sein kann.

Die Preise wurden gegenüber der Serie 10XX gesenkt. Als Grund dafür gibt die Wetronic Automation GmbH eine Produktionssteigerung an.

Betreiber von BSC-3270-Terminalnetzen können jetzt laut Wetronic ihre Hardware zum Beispiel IBM, beziehungsweise IBM-kompatible Steuereinheiten (3271 etc.) inclusive angeschlossener Terminals (3277 etc.). unverändert an SNA/SDLC-Computersysteme, beziehungsweise Front-End-Prozessoren anschließen. Die Verbindung stellt ein Konverter mit der Bezeichnung 71 B her. Dem Host gegenüber verhält sich dieses Gerät wie eine 3274-, beziehungsweise 3276-Terminalsteuereinheit SNA/SDLC. Auch für nicht SNA/SDLC-fähige Computersysteme, beziehungsweise Terminalsysteme verschiedener Hersteller kann das Gerät ein Gateway zum IBM-System bilden.

Ein ebenfalls neues Gerät mit der Bezeichnung 3780 SNA verbindet BSC-3780-fähige Geräte mit einem SNA/SDLC-Host, beziehungsweise Front-End-Prozessor über eine SNA/RJE-3770-Prozedur. Dem SNA/SDLC-Host gegenüber verhält sich dieses Gerät wie eine IBM-37762-Station. IBM-BSC-3780-Geräte oder entsprechende Hardware unterschiedlicher Hersteller kann somit ohne Anderung im SNA/SDLC-Batch betrieben werden.

Für das Datascope D-101 vom amerikanischen Hersteller Northern Telecom Spectron stellen die Münchner anläßlich der Messe einen Zusatzbaustein - 128-KB-Memory - vor. Es handelt sich um einen. "nichtflüchtigen" CMOS-RAM-Speicher. Alle gespeicherten Informationen bleiben auch im ausgeschalteten Zustand des Gerätes erhalten. Es können Daten, Programme, Schnittstellenzustände, Timer- und Zählerinhalte sowie Leitungskonfigurations-Menüs gespeichert werden. Bei der Fehlersuche innerhalb von Datenübertragungs-Netzwerken können Leitungsdaten aufgezeichnet und später (zum Beispiel nach dem Serviceeinsatz) ausgewertet oder an einen normalen ASCII/V.24-Drucker in ASCII-/EBCDIC- oder Hex-Darstellung übermittelt werden.

Informationen: Wetronic Automation GmbH, Claude-Lorrain-Str. 27-29, 8000 München 90, Telefon: 089/65 20 96-99 Halle 3, Stand 203, Standtelefon-Nr. 59 37