Börsenspot: United Internet

Institutioneller Rückenwind

06.12.2004
Von Stephan Hornung

United Internet kann seit seiner Restrukturierung eine beeindruckende Wachstumsdynamik vorweisen. Haupttreiber ist hierbei das Produktgeschäft mit den Marken 1&1, GMX und Schlund + Partner. Es steuert über 70 Prozent der Jahreseinnahmen und mit 62,8 Millionen Euro (nach neun Monaten) fast den kompletten Vorsteuergewinn bei. Mit 930000 DSL-Kunden ist das Unternehmen die Nummer zwei in Deutschland; beim Web-Hosting liegt United Internet an der Spitze. Mittels hoher Marketing-Ausgaben soll der US-amerikanische Markt erschlossen werden.

Im Outsourcing halbierten sich die Gewinne, während die Umsätze um 14 Prozent gesteigert wurden. Dieser negative Trend im zweitwichtigsten Segment ist auf die Beendigung eines Großauftrags und Anlaufkosten bei Neuverträgen zurückzuführen. Im dritten Geschäftszweig Online-Marketing konnte hingegen der operative Turnaround erreicht und in den ersten drei Quartalen ein Vorsteuergewinn erzielt werden. Solange der positive Gewinntrend anhält, erscheint die Aktie aussichtsreich. Besonderen Rückenwind könnte das Papier durch das geplante Delisting von T-Online erfahren, da United Internet dann für institutionelle Anleger erste Wahl sein dürfte. Zudem ist die Aktie im internationalen Vergleich günstig. (ajf)