Nach BenQ-Mobile-Pleite

Insolvenzverwalter bereitet Millionenklage gegen Siemens vor

04.07.2008
Der Insolvenzverwalter von BenQ, Martin Prager, bereitet nach einem Pressebericht eine Klage gegen den Mischkonzern Siemens vor. Es gehe um eine dreistellige Millionensumme, schreibt "Die Welt" (Samstag) ohne Angabe von Quellen. Am kommenden Mittwoch werde Prager den Gläubigerausschuss über das Vorhaben unterrichten.

"Wir wollen das nicht bestätigen und nicht dementieren", sagte eine Sprecherin des Insolvenzverwalters der Zeitung. Prager habe immer deutlich gemacht, dass er im Sinne der Gläubiger alle Ansprüche prüfe. "Natürlich hat er kein Interesse, dass sich das ewig hinzieht." Siemens wollte den Vorgang nicht kommentieren. "Bei uns ist keine Klage eingegangen. Alles andere ist Spekulation", sagte eine Sprecherin der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX

Fehler bei Betriebsübergang?

Nach 'Welt'-Angaben vermutet Prager offenbar, dass es beim Betriebsübergang der Handy-Sparte von Siemens zu BenQ Fehler gab. Möglicherweise sei die Bewertung des Vermögens nicht richtig gewesen, hieß es.

Der taiwanische BenQ-Konzern - die heutige Qisda - hatte Mitte 2005 das defizitäre Handy-Geschäft von Siemens übernommen. Der Neueigentümer konnte die Verluste jedoch nicht eindämmen und drehte der Tochter nach einem Jahr den Geldhahn zu. Mehr als 3.000 Beschäftigte verloren in Deutschland ihren Job. Auch zahlreiche Zulieferer wie Infineon (Chips) und Balda (Gehäuse) waren betroffen. (dpa/mb)