AGs stark betroffen

Insolvenzen klettern auf Rekordniveau

22.03.2002

WIESBADEN (CW) - Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts sind hierzulande im vergangenen Jahr rund 32 300 Unternehmen zahlungsunfähig geworden, 14,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Besonders stark von der Pleitewelle erfasst wurden die Aktiengesellschaften: Mit insgesamt 442 Insolvenzen stieg die Zahl der Pleiten um 151,1 Prozent an. Jürgen Angele vom Statistischen Bundesamt ist der Ansicht, dass ein Teil davon sicherlich vom Neuen Markt komme, ein weiterer Anteil entfalle auf Beteiligungsgesellschaften.

Als Gründe für die deutlich höhere Gesamtzahl der Pleiten nannte das Bundesamt neben der schlechten konjunkturellen Lage allerdings auch die Änderung des Insolvenzrechtes, das die Entschuldung in Form eines vereinfachten Verfahrens vorsieht. Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform war die steigende Zahl der Insolvenzen in ganz Europa zu beobachten. Trauriger Spitzenreiter waren die Niederlande mit einem Anstieg um 49,1 Prozent, gefolgt von Dänemark (plus 34,2 Prozent) und Irland (plus 33,1 Prozent).(rs)