Vorwürfe belasten kanadischen Topmanager

Insidergeschäfte: Corel-Chef Cowpland unter Verdacht

22.10.1999
SAN FRANZISKO (IDG) - Insidergeschäfte wirft die Ontario Securities Commission Michael Cowpland, President und Chief Executive Officer (CEO) von Corel, vor. Der Chef des kanadischen Softwarehauses wird beschuldigt, eigene Corel-Aktien in großer Menge verkauft zu haben, als er im Gegensatz zur Öffentlichkeit schon von einem bevorstehenden schweren Quartalsverlust gewußt habe.

Konkret wirft die kanadische Börsenaufsichts-Kommission dem Topmanager vor, Insiderinformationen über ein äußerst schlechtes drittes Geschäftsquartal 1997 zum Anlaß genommen zu haben, um eigene Anteilscheine abzustoßen. Cowpland hatte zu jenem Zeitpunkt insgesamt 2,43 Millionen Corel-Aktien für eine Summe von etwa 14 Millionen Dollar verkauft, begründet Frank Switzer, Manager of Corporate Relations bei der Ontario Securities Commission, den Vorwurf: "Ihm wird zur Last gelegt, Insidergeschäfte getätigt zu haben und die Securites Commission falsch informiert zu haben." Laut Switzer hat Cowpland sein Unternehmen M.C.J.C Holdings Inc. mit dem Verkauf der Anteilscheine beauftragt: "Wir sind der Meinung, daß er von den bevorstehenden signifikanten Umsatzeinbußen im dritten Quartal 1997 frühzeitig wußte." Cowplands Holding-Gesellschaft habe die Aktien im Zeitraum vom 11. August 1997 bis zum 14. August 1997 abgestoßen - kurz nachdem Corels zuständiger Vice-President seinen Chef von dem zu erwartenden negativen Ergebnis informiert hatte. Cowpland gibt sich betont gelassen: "Ich freue mich, daß ich endlich die Chance bekomme, diese nun seit zwei Jahren erhobenen Beschuldigungen von mir zu weisen."