Österreichs Hochschulen:

Innovationspartner der Wirtschaft

01.08.1980

WIEN (CW) - Die österreichischen Hochschulen wollen nicht nur "theoretische Problemlöser" sein, sondern auch praktische Aufgaben in Forschung und Entwicklung bewältigen. Ein Nachschlagewerk "Leistungsangebot der Hochschulen an die Wirtschaft" enthält das Dienstleistungsangebot sämtlicher österreichischer Hochschulen. Herausgeber ist der österreichische Forschungsrat und die Bundeswirtschaftskammer. Für Forschungsprojekte auf dem Gebiet der EDV bieten sich insgesamt 16 Institute und sechs Universitäten an.

In Österreich betreiben derzeit etwa 700 Unternehmen selbständig Forschung und Entwicklung. Die Ausgaben dafür betrugen 1978 fast fünf Milliarden Schilling. Mehr als 90 Prozent davon wurden aus eigenen Mitteln "verforscht", da den Firmen zu wenig bekannt ist, was betriebsexterne Stellen, vor allem Universitäten und Hochschulen, zur Lösung betrieblicher Forschungs- und Entwicklungsaufgaben leisten können.

Dieses - vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen - brachliegende Wissen, soll nun durch ein umfangreiches Nachschlagewerk aktiviert werden. Es enthält das Leistungsangebot der Hochschulen sowie Sachregister nach Forschungsgebieten, Schwerpunkten der Institute und ist nach vorhandenen Großrechnern aufgegliedert. Durch die Inhaltsspeicherung in maschinenlesbarer Form kann das Nachschlagewerk regelmäßig ergänzt und verbessert aufgelegt werden.

Teamwork-Möglichkeiten

Sogenannte Anlaufstellen sind sowohl im Bereich der Kammerorganisation wie auch der Universitäten vorgesehen, die folgende Informationen enthalten:

- Firmenanschrift

- Sachbearbeiter

- Telefonnummer

- Branche

- Produktbereich

- Beschreibung der Anfrage.

Grundsätzlich bestehen folgende Möglichkeiten der entgeltlichen Zusammenarbeit:

- Konsulentenverhältnis - ein Hochschulangehöriger wird vertraglich als Berater für bestimmte Fragen, Projekte oder Sachgebiete verpflichtet.

- Untersuchungsaufträge - es wird eine genau definierte Untersuchung unter Benutzung bekannter Methoden und mittels bestimmter Geräte in Auftrag gegeben.

- Forschungsaufträge - zum Unterschied vom Untersuchungsauftrag der nach bekannten Methoden erfolgt und kein prinzipielles Risiko beeinhaltet, - sind Forschungsvorhaben die mit Unsicherheit behaftet sind, da das angestrebte Ergebnis möglicherweise nicht erreicht wird.

- Gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsprojekt - nach vereinbartem Zeit- und Arbeitsplan wird ein Teil des Projektes im Unternehmen, ein anderer in einem Universitätsinstitut abgewickelt; dies kann auch im Zuge einer Diplomarbeit oder Dissertation erfolgen.

- Umsetzung von Forschungsergebnissen in die industrielle Praxis - dabei werden technisch ausgereifte Neuentwicklungen von einem Unternehmen zur Marktreife gebracht.

Das Nachschlagewerk, das Informationen über die universitäre Zusammenarbeit mit der Industrie vermittelt, kostet 400 Österreichische Schilling.

Informationen: Wirtschaftsförderungsinstitut der Bundeskammer der Gewerblichen Wirtschaft, Gruppe Technik und Betriebswirtschaft, Leopoldsg. 4,1020 Wien, Tel.: 0222/335511