Innovation ist machbar

27.09.2007

Wenn Schmalhans Meister des Budgets ist , müsssen IT-Verantwortliche dafür sorgen, dass der IT-Betrieb reibungslos und ressourcenschonend funktioniert. Eine Agenda jenseits von Aufwandsreduktion lässt sich nicht realisieren, wenn alle anderen mit beiden Füßen auf der Kostenbremse stehen. Über die Frage nachzudenken, welchen Beitrag die IT zur Innovation im Unternehmen beitragen kann, lohnt sich also nur in wirtschaftlichen Wachstumsphasen, so wie wir sie gerade durchlaufen.

Im Gespräch mit CIOs zeigt sich allerdings schnell, dass keineswegs Einverständnis darüber herrscht, ob und welchen Beitrag die IT zu den Innovationen des Unternehmens leisten sollte. Manche sind der Meinung, ihre Aufgabe sei in allererster Linie der Betrieb, andere neigen dazu, die IT als Enabler zu sehen, andere wiederum fordern ganz offensiv für die IT die Rolle des Innovationstreibers ein

Jeder dieser Rollen hat andere Strategien zufolge. Der "Betreiber" sorgt für effiziente IT-Operations. Seine Neuerungen betreffen in der Regel die IT selbst. Der "Enabler" geht einen großen Schritt weiter, in dem er dem Business hilft, neue Produkte, Prozesse oder Geschäftsmodelle zu realisieren. Der Innovator dagegen wartet nicht aufs Business, sondern schlägt solche Innovationen selbst vor.

Doch unabhängig vom eigenen Credo, hängt die Innovationsrolle des CIO sehr stark von Geschäftsleitung und Vorstand seines Unternehmens ab. Nur wenn die Chefetage an die Segnungen der IT glaubt, werden die Vorschläge des CIO ernst genommen. Wenn der Chef aber ein IT-Atheist ist (so nennt die Personalberatung Zender International, Topmanager, die der IT skeptisch gegenüberstehen), dürfte es ziemlich gleichgültig sein, welche Einstellung er zu Innovationen hat.

Trotz der unterschiedlichen Meinung zum Thema Innovation in der IT haben fast alle CIOs ein gemeinsames Defizit. Die meisten verfügen weder über ein eigenes Budget noch über ein Team, dass sich mit Priorität um das Thema Innovation kümmert. Würden Unternehmen jedoch nur einen Bruchteil des gesamten IT-Budgets für ein oder zwei Mitarbeiter ausgeben, die sich vor allem darum kümmern, was sich mit neuen Techniken an Prozessen und vielleicht sogar Geschäftsmodellen verbessern lässt, dann könnte die IT viel häufiger zur Innovation im Unternehmen beitragen. Dabei kann man bei der offiziellen Tätigkeitsbeschreibung dieser Innovationsscouts durchaus Kreativität walten lassen,vor allem dann, wenn IT-Atheisten den Vorstand bevölkern.

Was meinen Sie? Wie stark müssen sich IT-Chefs um Innovationen bemühen, die über die IT hinausreichen und das ganze Unternehmen betreffen? Diskutieren Sie mit unter : http://blog.computerwoche.de