Versicherungen und Banken an der Spitze:

Informatik-Boom in Italien

20.07.1984

MAILAND (CW) - Italiens Informatikmarkt expandiert kräftig. Nach einer Analyse der Sirmi (Societa Italiana ricerche del mercato informatica) erhöhte sich der Informatikumsatz in Italien 1983 um knapp 24 Prozent auf rund 6.3 Billionen Lire (10,7 Milliarden Mark). Überdurchschnittliche Zuwachsraten soll dieser Markt auch in Zukunft aufweisen, da Italien gegenüber den meisten übrigen Industriestaaten einen Nachholbedarf ausweise.

Vom Umsatz (ausgenommen Fernmeldewesen und Büromaschinen) entfielen 4 575 Billionen Lire auf Hardware. Trotz einer zunehmenden Anzahl von Firmen und Modellen wurden 80 Prozent des Hardwaremarktes von sieben Lieferanten kontrolliert. Die Tendenz des steigenden Angebots hält in spezifischen Bereichen (Minicomputer, Textverarbeitung, Videoterminals, Tastaturen, Drucker) auch im laufenden Jahr an. Was die Installation von Computern und -systemen betrifft, so wurden im Jahr 1983 mit 563 000 Einheiten um 97 Prozent mehr Computer aufgestellt als im Jahr 1982. Die stärksten Zuwachsraten wurden bei den Hobby- und Heimcomputern verzeichnet, deren Anzahl sich gegenüber 1982 mehr als verfünffacht hat (259 500 Einheiten).

Überdurchschnittliche Zuwachsraten wurden auch mit Diskettensystemen erzielt. Der Verkauf wurde bei den Heim- und Hobbycomputern im Vorjahr mit 215 000 Einheiten versechsfacht. Für das laufende Jahr rechnen Branchenexperten mit ähnlich günstigen Ergebnissen wie im Vorjahr.

Bedingt durch die Tatsache, daß in Italien der Mikrocomputer eher für professionelle als für private Zwecke verwendet wird, hat sich im Vorjahr auch der Absatz der Floppy-Diskettensysteme günstig entwickelt. Der Verkauf stieg um 13 Prozent auf 43 000 Einheiten.

Wichtigste Abnehmer für Hardware waren in Italien im Jahr 1983 weiterhin die Versicherungs- und Bankunternehmen, gefolgt von den Dienstleistungs- und Vertriebsorganisationen. Günstige Zukunftsaussichten sehen Branchenexperten im Fremdenverkehr. Während im Jahr 1983 0,8 Prozent der Erwerbsbevölkerung Italiens im Informatikbereich tätig war, so soll der Anteil bis zum Jahr 1985 nach der Sirmi-Analyse auf mindestens ein Prozent ansteigen.