Infor und SSA müssen ihr ERP-Portfolio abgleichen

22.05.2006

Auf der anderen Seite sind es Infors Asset-Management-Lösungen (ein Ergebnis der Datastream-Übernahme Anfang dieses Jahres), die SSAs Portfolio bereichern können. Erweitern lassen sich auch SSAs Feinplanungswerkzeuge für die Prozessindustrie mit einem Infor-Produkt. Bedarfsplanungs-Tools, die Infor mit dem Kauf von Mercia erwarb, können vergleichbare Funktionen in SSAs Umgebung ergänzen. Und SSAs PLM-Systeme lassen sich bereichern mit dem Infor-Produkt "Optiva", das sich an Hersteller aus der Prozessindustrie wendet.

Doch neben der Produkt- spielt auch die Vertriebsstrategie eine Rolle, und hier verfolgen Jacobson zufolge beide Unternehmen unterschiedliche Ansätze: Infor agierte bisher als "Assemblierer" von Business-Lösungen, während sich SSA Global eher als Konsolidierer hervor tat. Beispielsweise legte SSA aus zahlreichen Produkten zwei ERP-Linien auf: "ERP LX" (vornehmlich hervorgegangen aus BPCS, einer Lösung für die Prozessindustrie) und "ERP LN" (das ehemalige Baan-Produkt). Da SSA Global mit "SSA Open Architecture" eine Infrastrukturumgebung für Service-orientierte Architekturen entwickelt hatte, bleibt abzuwarten, ob Infor diese weiterführt. Der neue SSA-Eigner hat mit der eignen Infrastrukturlösung "Corestone" gerade erst angefangen.