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Infineon zieht sich aus Chip-Joint-Venture mit UMC zurück

11.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der taiwanesische Halbleiterkonzern United Microelectronics Corp. (UMC) will Infineons 30-prozentigen Anteil an ihrem gemeinsamen Chip-Joint-Venture UMCi Pte. für 100 bis 130 Millionen Dollar zurückkaufen. Die beiden Unternehmen hatten Ende 2000 beschlossen, gemeinsam eine Fertigungsstätte in Singapur zu errichten, in der auf Basis von 300-Millimeter-Wafern SOC-Produkte (System-on-Chip) in 0,13- und 0,10-Mikrometer-Prozessen produziert werden. Nachdem dies nun nach eigenen Angaben gelungen ist, soll die begonnene Fertigungs- und Technologiepartnerschaft zwischen den beiden Unternehmen wieder beendet werden.

Wie das Münchner Unternehmen mitteilte, könnten sich Infineon und UMC dadurch auf eine breiter angelegte Fertigungspartnerschaft konzentrieren. Diese verschaffe Infineon flexiblere Produktionsmöglichkeiten, hieß es in einer entsprechenden Pressemitteilung des Siemens-Ablegers. Was UMC anbelangt, sinkt mit dem Ausstieg zwar die Abhängigkeit von einem einzelnen Kunden. Mit Infineon haben die Taiwaner aber innerhalb von zwei Jahren bereits den dritten Kooperationspartner verloren: So übernahm Hitachi im Februar 2002 UMCs Anteil an einer gemeinsamen Chipfertigungsstätte. Anfang diesen Jahres distanzierte sich dann AMD nach einer Kooperationsvereinbarung mit IBM von UMC. Auch Infineon hat eine Technologiekooperation mit Big Blue angekündigt. Die Investment-Gruppe des Singapore Economic Development Board (EDBI) hält dagegen weiterhin ihren 15-Prozent-Anteil an UMCi fest. (mb)