Da halfen die gestiegene Produktivität sowie eine starke Nachfrage wenig: Der Nettoverlust von Infineon erhöhte sich in den ersten drei Monaten 2003 auf 328 Millionen Euro nach einem Defizit von 108 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Trotz der durch moderne Herstellungstechnik gesunkenen Produktionskosten zahlt das Unternehmen auf jeden Speicherchip drauf. Im Durchschnitt, so Schumacher, lagen die Preise für 256-MB-Standardprodukte bei 4,7 Dollar, für die Fertigung entrichtet der Konzern aber 5,4 Dollar.
Den Umsatz konnte der Münchner Konzern dennoch erhöhen. Gegenüber dem zweiten Quartal 2002 stiegen die Einnahmen um 13 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro. Auch für das laufende Jahresviertel rechnet Schumacher nicht mit einer wesentlichen Erholung des Marktes. Dass die Preise wieder leicht angestiegen seien, zeige lediglich, dass "der Trend zumindest nicht weiter nach unten geht", äußerte er sich ungewohnt vorsichtig. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen bleibt er jedoch zuversichtlich, dass Infineon zusätzlich Marktanteile gewinnen kann. Eine der wichtigsten Regionen für Wachstum sei Asien. Dessen ungeachtet werde der Konzern allerdings weiter daran arbeiten, seine Kosten zu senken. Ob es zu neuen Entlassungen oder einer Verlagerung der Firmenzentrale ins Ausland kommen werde, wollte Schumacher nicht kommentieren. (rs)