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Infineon hebt Prognose für den weltweiten Chipmarkt an

25.08.2004

Der Münchner Chiphersteller Infineon hat seine Wachstumsprognose für den weltweiten Halbleitermarkt in diesem Jahr angehoben. Wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage der Presseagentur "Reuters" mitteilte, werde das im April angepeilte Wachstum von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr wohl übertroffen werden. Einen genauen Wert nannte der Sprecher allerdings nicht.

Weniger positiv sieht Infineon die Marktentwicklung in den USA: US-Chef Robert LeFort erklärte in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt", dass der dort erwartete Zuwachs von 25 bis 30 Prozent voraussichtlich nicht erreicht werde. Grund seien die anhaltenden Währungsrisiken und der steigende Ölpreis. LeFort geht aber davon aus, dass Infineon in den nächsten Jahren in der Region prozentual zweistellig wachsen und Marktanteile gewinnen werde. Ziel sei es, die Marktposition in den USA in zwei bis drei Jahren von derzeit Rang sieben auf Rang fünf zu verbessern Das Hauptwachstum werde dabei aus dem Speicherchipbereich kommen, fügte LeFort hinzu.

Bereits am gestrigen Dienstag hatte Gartner seine Erwartungen für den weltweiten Chipmarkt angehoben. Das Marktforschungsinstitut rechnet nun mit einem Wachstum von 27,4 auf 226 Milliarden Dollar - bislang waren die Auguren von einem Anstieg von mindestens 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausgegangen. Als Begründung gab Gartner an, die Ängste der Hersteller vor Überkapazitäten seien unbegründet. Vielen Topmanagern stecke der Markteinbruch im Jahr 2001 noch derart in den Knochen, dass sie bereit den nächsten Abschwung witterten. Das Bemerkenswerte an der gegenwärtigen Erholung der Branche sei, dass sie nur wenige als Boom anerkennen, so Gartner-Analyst Richard Gordon. (mb)