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Infineon: Defizitärer Com-Bereich mit Umsatzeinbruch

29.01.2007
Der Chiphersteller Infineon hat in seinem defizitären Segment Kommunikationslösungen (Com) im Auftaktquartal 2006/07 einen Umsatzeinbruch verbucht.

Die Com-Erlöse sackten im Vergleich zum Vorquartal um 21 Prozent auf 236 Millionen Euro ab, wie der Halbleiter-Spezialist am Montag in München bekannt gab. Der operative Verlust vor Steuern und Zinsen (EBIT) lag im Ende Dezember abgelaufenen ersten Geschäftsquartal bei 57 (Vorquartal minus 75) Millionen Euro.

Der Com-Umsatzrückgang entspreche den Erwartungen und reflektiere vor allem den starken Erlösschwund von BenQ nach der Insolvenz der deutschen BenQ Mobile im September 2006. Der ehemals zu Siemens gehörende Handyhersteller hatte damals sämtliche Käufe und Bestellungen bei Infineon gestoppt. Darüber hinaus begann im Geschäft mit drahtlosen Kommunikationslösungen laut Infineon wie erwartet die saisonal schwächere Phase. Der Umsatz im Geschäft mit Breitband-Zugangslösungen habe im Vergleich zum vorausgegangenen Quartal nahezu stagniert.

Auch im Segment AIM (Automotive, Industrial & Multimarket) sank der Umsatz. Er ging im Quartalsvergleich um vier Prozent auf 710 Millionen Euro zurück. Operativ sank der AIM-Gewinn von 64 auf 55 Millionen Euro. "Wie erwartet haben saisonale Effekte sowie die rückläufige US-Automobilproduktion zu einem Rückgang von Umsatz und EBIT im Geschäft mit Automobilelektronik geführt", betonte Infineon. In den Bereichen Industrieelektronik & Multimarket sowie Sicherheitslösungen & ASICs seien Umsatz und EBIT "insgesamt entsprechend den Erwartungen unverändert" geblieben.

Im verlustreichen Bereich Com erwartet Infineon im laufenden zweiten Geschäftsquartal in etwa auf Vorquartalsniveau verharrende Ergebnisse. "Der anhaltende Hochlauf der Produktion für neue Kunden bei Mobiltelefon-Plattformen sollte den typischen saisonalen Rückgang im Geschäft mit drahtlosen Kommunikationslösungen kompensieren", hieß es. Für das Geschäft mit Breitband-Zugangslösungen rechnet Infineon mit einer "stabilen" Umsatzentwicklung. Die umgesetzten Kostensenkungsmaßnahmen im Geschäft mit Mobilfunk-Plattformen dürften voraussichtlich im dritten Geschäftsquartal das EBIT verbessern.

Der AIM-Bereich werde auf den Wachstumspfad zurückkehren. Im aktuellen Quartal dürfte der Umsatz bei einer verbesserten EBIT-Marge leicht zulegen. Infineon begründete diesen Optimismus ungeachtet des weiter schwachen US-Automarkts mit positiven saisonalen Effekten. "Die Ergebnisse in den Bereichen Industrieelektronik & Multimarket sowie Sicherheitslösungen & ASICs sollten das Niveau des vorangegangenen Quartals erreichen", hieß es weiter. (dpa/tc)